Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

BA: Gemeldete Arbeitskräftenachfrage merklich belebt

Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat sich nach Aussage der Bundesagentur für Arbeit (BA) im April merklich belebt. Der saisonbereinigte Stellenindex der BA (BA-X) stieg auf 104 (März: 102) Punkte und lag damit um 10 (11) Punkte über dem Niveau des Vorjahresmonats. Gegenüber dem März 2020, dem letzten Berichtsmonat vor den Corona-Auswirkungen, bestand aber noch ein Rückstand von 9 Punkten.

China will Zölle auf Stahl- und Eisenprodukte senken

China will die Ein- und Ausfuhrzölle auf Stahl- und Eisenprodukte senken, um die Kosten für den Kauf von Stahl in Übersee zu senken und gleichzeitig die inländische Produktion zu unterstützen. Laut Mitteilung des Finanzministeriums will die Regierung die Importzölle auf Roheisen, Rohstahl, Rohstoffe für recycelten Stahl und Ferrochrom auf null senken. Zugleich will China aber die Exportzölle für Ferrosilizium, Ferrochrom und hochreines Roheisen auf bis zu 25 Prozent erhöhen. Die Änderungen sollen zum 1. Mai in Kraft treten.

DIW: Deutsches BIP steigt im 2. Quartal um gut 2 Prozent

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt nach Angaben des Instituts eine "verhaltene Erholung" nach einem Einbruch zum Jahresauftakt. Der Indikator kletterte im April auf 107 Punkte, wie das DIW in Berlin mitteilte. Für März hatten die Ökonomen einen Stand von 104 Punkten ausgewiesen. Im laufenden zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft nach ihrer Einschätzung um voraussichtlich gut 2 Prozent wachsen, nachdem sie im ersten Vierteljahr wohl um rund 1,5 Prozent geschrumpft sei.

IW: Wirtschaft blickt überwiegend optimistisch in die Zukunft

Trotz anhaltender wirtschaftlicher Belastungen durch die Corona-Pandemie blickt die deutsche Wirtschaft überwiegend optimistisch in die Zukunft. Deutliche Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Regionen und den Branchen, so das Ergebnis einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Industrie blicke deutlich zuversichtlicher in das Jahr als der Dienstleistungssektor.

EU-Parlament stimmt Brexit-Handelsvertrag mit Großbritannien zu

Das Europaparlament hat den mit Großbritannien nach dem Brexit geschlossenen Handels- und Partnerschaftsvertrag mit großer Mehrheit gebilligt. Wie EU-Parlamentspräsident David Sassoli am Mittwoch in Brüssel sagte, stimmten bei 697 abgegebenen Stimmen 660 Abgeordnete für das Abkommen. Nur fünf Vertreter des Parlaments lehnten es ab, 32 enthielten sich.

Johnson begrüßt EU-Votum zu Handelspakt als "letzten Schritt auf langer Reise"

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Billigung des nach dem Brexit geschlossenen Handelsabkommens durch das EU-Parlament begrüßt. Die Entscheidung sei "der letzte Schritt auf einer langen Reise", erklärte Johnson am Mittwoch.

Banken warnen nach Ja zu Brexit-Vertrag vor Verzögerung im Finanzsektor

Vertreter von Politik und Wirtschaft haben die Zustimmung des Europaparlaments zum neuen Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien begrüßt. Die deutschen Banken warnten aber zugleich vor weiteren Verzögerungen bei den laufenden Verhandlungen über die Bestimmungen für den Finanzsektor.

Merkel ruft China zur Anerkennung der Corona-Impfstoffe auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat China zur gegenseitigen Anerkennung der Corona-Impfstoffe und zur Wiederaufnahme des Menschenrechtsdialogs aufgerufen. Zum Auftakt der sechsten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen, die aufgrund der Corona-Pandemie per Videokonferenz abgehalten werden, betonte Merkel die Notwendigkeit eines transparenten Umgangs mit den Impfstoffen.

Braun: Geimpfte und Getestete bei hoher Infektionszahl anders behandeln

Kanzleramtsminister Helge Braun hält es für notwendig, gegen das Covd-19-Virus geimpfte Personen zeitweise anders zu behandeln als Getestete. Vorwürfe, dass die Bundesregierung bei den Lockerungen der Corona-Beschränkungen für Geimpfte gezielt auf die Bremse trete, um mögliche Proteste der noch nicht Geimpften zu vermeiden, wies der CDU-Politiker im Deutschlandfunk allerdings zurück.

Biontech: Corona-Impfstoff sollte auch gegen indische Mutante wirken

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer dürfte nach erster Einschätzung der Unternehmen auch gegen die in Indien grassierende Corona-Mutation wirken. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte am Mittwoch vor Journalisten in Berlin, die entsprechenden Tests liefen noch. Er sei aber "zuversichtlich", dass der von seinem Unternehmen gemeinsam mit dem Pharmakonzern Pfizer entwickelte Wirkstoff auch gegen die in Indien aufgetretene Variante wirke.

Grüne in neuer Forsa-Umfrage weiter klar vor der Union

Die Grünen sind einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge auch in der Woche nach der Nominierung von Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin im Umfragehoch. Mit 28 Prozent bleiben sie klar stärkste Kraft, wie das am Mittwoch veröffentlichte RTL/ntv-Trendbarometer ergab. Die CDU/CSU legte im Vergleich zur Vorwoche 1 Punkt auf 22 Prozent zu. Die SPD stagnierte bei 13 Prozent. Auch für die FDP mit 12, die AfD mit 11 und die Linke mit 7 Prozent blieben die Werte gleich.

Kritik an Genehmigungsverfahren wegen verzögerten Starts der Tesla-Fabrik

Angesichts der drohenden Verzögerung des Produktionsstarts für die Tesla-Fabrik in Brandenburg gibt es erneut Kritik an den Genehmigungsverfahren in Deutschland. Die Verzögerungen bei der Ansiedlung des Werks seien "nicht nur peinlich für die Hauptstadtregion", sondern offenbarten auch "erhebliche Defizite im deutschen Planungs- und Genehmigungsrecht", sagte der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, dem Handelsblatt vom Mittwoch. Es müssten "dringend bürokratische und rechtliche Hürden abgebaut werden".

Moskau weist sieben EU-Diplomaten aus

Russland weist sieben EU-Diplomaten aus, weil sich diese solidarisch mit Tschechien zeigten. Wie das Außenministerium in Moskau am Mittwoch mitteilte, wurden vier Diplomaten aus den baltischen Staaten sowie drei weitere aus der Slowakei des Landes verwiesen. Zwischen Tschechien und Russland schwelt derzeit ein heftiger Streit um eine Geheimdienstaffäre, Prag und Moskau haben deshalb bereits zahlreiche Diplomaten der Gegenseite ausgewiesen.

EU-Parlament droht Frontex mit Budgetkürzungen

Das EU-Parlament droht der EU-Grenzschutzbehörde Frontex wegen Vorwürfen zu Menschenrechtsverletzungen und weiterem Fehlverhalten mit Budgetkürzungen. Eine breite Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Dienstagabend dafür, die Entlastung für das Haushaltsjahr 2019 vorerst nicht zu erteilen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Bis zum Herbst soll die Agentur demnach Aufklärung und Verbesserungen liefern.

Verfassungsschutz beobachtet Gruppierungen der "Querdenker"-Bewegung

Der Verfassungsschutz beobachtet bestimmte Gruppierungen der sogenannten Querdenker-Bewegung, die maßgeblich für die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen verantwortlich gemacht werden. Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern nähmen sehr aufmerksam "Phänomene, Gruppierungen und Einzelpersonen" in den Blick, die "wesentliche Verfassungsgrundsätze" infrage stellten, teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch mit. Eine entsprechende Maßnahme hatte Bundesinnenminister Hort Seehofer (CSU) kürzlich in Aussicht gestellt.

CSU fällt bei Sonntagsfrage in Bayern laut Umfrage auf 36 Prozent

Würde am Sonntag in Bayern ein neuer Landtag gewählt, käme die CSU einer Umfrage zufolge auf 36 Prozent. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung des Instituts Insa für die Bild-Zeitung hervor. Die Grünen kämen auf 24 Prozent. SPD, Freie Wähler und AfD erreichten je 9 Prozent, die FDP 7 Prozent. In Bayern wird voraussichtlich im Herbst 2023 gewählt.

Bahnwirtschaft fürchtet massiven Einbruch des Exportgeschäfts

Die deutsche Bahnindustrie hat im vergangenen Jahr infolge der Corona-Krise zwar dank massiver Investitionen des Bundes noch ein Umsatzplus erreicht, aber unter einem massiven Einbruch des Exportgeschäfts gelitten. Die Auftragseingänge gingen 2020 um 0,7 Prozent auf 14 Milliarden Euro zurück, wie der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) mitteilte.

+++ Konjunkturdaten +++

FRANKREICH

Verbrauchervertrauen Apr 94 (März: 94)

Verbrauchervertrauen Apr PROGNOSE: 92

SCHWEDEN

März Einzelhandelsumsatz +2,6% gg Vormonat

März Einzelhandelsumsatz PROGNOSE: +0,1% gg Vormonat

März Einzelhandelsumsatz +9,1% gg Vorjahr

März Einzelhandelsumsatz PROGNOSE +3,9% gg Vorjahr

USA

MBA Market Index Woche per 23. Apr -2,5% auf 706,6 (Vorwoche: 724,8)

MBA Purchase Index Woche per 23. Apr -4,8% auf 281,4 (Vorwoche: 295,5)

MBA Refinance Index Woche per 23. Apr -1,1% auf 3.185,3 (Vorwoche: 3.219,9)

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

April 28, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)