Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Einzelhandelsumsatz viel stärker als erwartet

Der Einzelhandelsumsatz im Euroraum hat sich im Februar weitaus deutlicher als erwartet vom Einbruch im Vormonat erholt und war im Januar nicht ganz so schwach wie bisher angenommen. Umsatztreiber war im Februar der Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die gesamten Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 3,0 Prozent und lagen um 2,9 (Januar: minus 5,2) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Zuwachs von nur 1,0 Prozent prognostiziert. Im Januar sanken die Umsätze nach revidierten Angaben um 5,2 (vorläufig: 5,8) Prozent.

BDI erhöht Exportprognose und dämpft die BIP-Aussichten

Die deutsche Industrie rechnet mit besseren Ausfuhren in diesem Jahr, coronabedingt aber dennoch mit einem langsameren Wirtschaftswachstum. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet ein Produktionsplus von 8 Prozent, nach einem Vorjahresrückgang um 9,8 Prozent. Die Auftragseingänge lägen bereits über Vorjahres- und sogar Vorkrisen-Niveau, erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm anlässlich der Eröffnung der Hannover-Messe. Wegen des anhaltenden Lockdowns senkte der BDI aber seine Erwartung für das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um einen halben Prozentpunkt auf nun plus 3 Prozent.

Elektroindustrie bestätigt Wachstumsprognose von 5% für 2021

Die deutsche Elektroindustrie hält trotz der anhaltenden Corona-Pandemie an ihrer Wachstumsprognose für 2021 fest. Der Sektor erwartet wie bereits Ende Januar für 2021 eine Zunahme der Produktion um 5 Prozent nach einem Rückgang von 7 Prozent im Krisenjahr 2020.

Deloitte: Stimmung in britischen Unternehmen auf Rekordhoch

Zum Start der zweiten Phase der Corona-Lockerungen in Großbritannien ist die Stimmung in den Unternehmen optimistisch wie selten: Britische Finanzexperten erwarten für die kommenden zwölf Monaten eine kräftige Erholung und Gewinne wie in der Hochkonjunktur 2014, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte ergab. Die Erwartungen an Investitionen und Neueinstellungen sind demnach auf dem höchsten Stand seit sechs Jahren.

CDU-Präsidium für Laschet als Kanzlerkandidat der Union - Kreise

Das CDU-Präsidium hat sich für CDU-Chef Armin Laschet als gemeinsamen Kanzlerkandidat der Unionsparteien im Bundestagswahlkampf ausgesprochen. Wie es am Montag aus Teilnehmerkreisen hieß, habe sich bei dem Treffen in Berlin ein "klares Meinungsbild" ergeben. Ein Beschluss sei nicht getroffen worden.

CDU-Landesverband Berlin für Söder als Kanzlerkandidaten

Der Berliner Landesverband der CDU hat sich für CSU-Chef Markus Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionsparteien ausgesprochen. Der Landesvorsitzende Kai Wegner erklärte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Menschen "noch stärker" Söder zutrauten, Deutschland gut zu führen.

Altmaier: Stimmung an Basis muss bei Kandidatenentscheidung berücksichtigt werden

Bei der Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union muss nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Stimmung an der Basis eine wichtige Rolle spielen. Mit Blick auf die für Montag anstehenden Gremiensitzungen bei CDU und CSU sagte Altmaier am Montag auf RTL und n-tv: "Es kommt gar nicht so sehr darauf an, was die Präsidien der CDU und CSU sagen, weil Präsidien stehen ja immer zu ihren Vorleuten."

Walter-Borjans: Unions-"Ränkespiel" ist schwere Belastung

Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat heftige Kritik an der Unions-internen Diskussion über die Kanzlerkandidatur geübt und eine schnelle Entscheidung des Koalitionspartners der SPD in der Bundesregierung gefordert. "Wir erleben jetzt ein Ränkespiel von CDU und CSU, wo über dem Tisch gestreichelt und unter dem Tisch getreten wird", sagte Walter-Borjans bei einer Pressekonferenz. Dies sei "in dieser Zeit eine schwere Belastung für gute Politik in diesem Land", erklärte der Co-Chef der Sozialdemokraten. "Wir müssen da runter, und deswegen geht die Aufforderung an den Koalitionspartner ganz klar, da jetzt schnell für Ordnung zu sorgen."

EZB: Geldmarktfonds sollten schärfer reguliert werden

Die im Euroraum tätigen Geldmarktfonds sollten aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) schärfer reguliert werden. In einem Beitrag des aktuellen makroprudenziellen Bulletins schreiben fünf EZB-Analysten: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass es eine Reihe von Schwachstellen im regulatorischen Rahmen gibt." Ihrer Ansicht nach muss vor allem die Möglichkeit der Fonds begrenzt werden, in illiquide Assets zu investieren.

Aerosolforscher fordern Konzentration auf Corona-Maßnahmen in Innenräumen

Aerosolforscher haben eine irreführende Schwerpunktsetzung in der Kommunikation über Maßnahmen zur Corona-Eindämmung kritisiert. Erfolgreiche Strategien setzten primär in geschlossenen Räumen wie Wohnungen, Büros, Schulklassen und Wohnanlagen an, hieß es in einem am Wochenende veröffentlichten offenen Brief der deutschen Gesellschaft für Aerosolforschung an Bund und Länder. Dort fänden die "allermeisten Infektionen" statt. Die "andauernden Debatten" über Besuche in Biergärten oder andere Aktivitäten unter freiem Himmel seien dagegen "kontraproduktiv".

Biergärten und Friseure in England wieder offen

In England ist am Montag die zweite Phase der Corona-Lockerungen in Kraft getreten, in der auch die Außenbereiche von Pubs und Restaurants wieder öffnen dürfen. Auch alle Geschäfte, Fitnessstudios und Friseure können nach mehr als drei Monaten Lockdown wieder aufmachen. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte vor einer Woche erklärt, die Lockerungen seien durch die sinkenden Infektionszahlen "vollauf gerechtfertigt".

Türkisches Leistungsbilanzdefizit wächst im Februar

Das Leistungsbilanzdefizit der Türkei hat im Februar zugenommen. Nach Mitteilung der Zentralbank betrug es 2,61 (Januar: 1,82) Milliarden US-Dollar und lag auch über dem im Februar 2020 verzeichneten Niveau. Der rollende Zwölfmonatsdurchschnitt des Defizits lag bei 37,79 Milliarden US-Dollar.

Jack Mas Ant Group soll Finanzholding unter PBoC-Aufsicht werden

Der von dem Milliardär Jack Ma kontrollierte Finanztechnologie-Riese Ant Group soll eine Finanzholding werden und damit der Aufsicht der chinesischen Zentralbank unterstellt werden. Die Behörden gehen damit einen weiteren Schritt hin zu einer neuen Ära strengerer Regulierung für Internetunternehmen.

Iran beschuldigt Israel wegen Zwischenfall in Atomanlage Natans

Der Iran hat nach einem Zwischenfall in der Atomanlage Natans Israel beschuldigt. "Natürlich hat das zionistische Regime mit dieser Aktion versucht, sich am iranischen Volk für seine Geduld und weise Haltung bezüglich der Aufhebung der (US-)Sanktionen zu rächen", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran am Montag. Indirekt warf der Sprecher Israel vor, die in Wien laufenden Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Iran stören zu wollen.

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

April 12, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)