Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Frankreichs Industrie übertrifft Erwartungen im Januar

Die französische Industrieproduktion ist im Januar gestiegen, nachdem sie zwei Monate lang aufgrund von Einschränkungen durch das Coronavirus zurückgegangen war. Die gesamte Industrieproduktion - bestehend aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Energiesektor und dem Baugewerbe - stieg im Januar um 3,3 Prozent im Vergleich zum Dezember, wie die Statistikbehörde Insee mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Anstieg von 0,5 Prozent erwartet.

Dekabank: Inflationsängste wahrscheinlich übertrieben

Die Angst vor einem starken Inflationsanstieg im Euroraum ist aus Sicht von Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater "wahrscheinlich übertrieben". "Die Betonung liegt auf 'wahrscheinlich', was gestiegen ist, ist vor allem die Inflationsunsicherheit", sagte Kater bei der Vorstellung der Kapitalmarktprognose der Mitgliedsinstitute des Verbands öffentlicher Banken (VÖB). Die Zutaten für eine höhere Inflation seien alle im Topf, und der Markt warte nun, dass jemand den Herd anmache, fügte Kater hinzu.

Helaba: Euroraum-Inflation Ende 2022 bei rund 2 Prozent

Die Helaba erwartet, dass die Inflation im Euroraum in diesem Jahr bis auf 2,5 Prozent steigen und sich nach einem Rückgang auf rund 1,5 Prozent bis Ende 2022 wieder der Marke von 2 Prozent nähern wird. "Wir können zumindest mit Blick auf Deutschland von einer erhöhten Inflation sprechen", sagte Volkswirt Ulf Krauss bei der Vorstellung der Kapitalmarktprognose der Mitgliedsinstitute des Verbands öffentlicher Banken (VÖB). Für Deutschland rechnet die Helaba mit einem Inflationsanstieg auf über 3 Prozent und gut 2 Prozent Ende 2022.

LBBW sieht keine Lohn-Preis-Spirale im Euroraum

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) rechnet nicht damit, dass es im Euroraum zu einem starken Anstieg der Inflation kommen wird. Bisher seien vor allem Einmal- und Sondereffekte die Inflationstreiber, und auch ein für nach Corona zu erwartender Preisschub bei Urlaubsreisen, Restaurantbesuchen und Freizeitaktivitäten eigne sich nicht als Treibsatz für mehr Inflation. "Es sieht auch derzeit nicht danach aus, als könnten Gewerkschaften höhere Löhne durchsetzen und damit eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen", sagte Volkswirt Jens-Oliver Niklasch bei der Vorstellung der Kapitalmarktprognose der Mitgliedsinstitute des Verbands öffentlicher Banken (VÖB).

Weidmann erneut zum Chairman des BIZ-Board gewählt

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ist zum dritten Mal zum Chairman des Board of Directors der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gewählt worden. Laut Mitteilung der BIZ beginnt die neue dreijährige Amtszeit im November dieses Jahres. Das 18-köpfige Gremium ist für die strategische Ausrichtung der BIZ verantwortlich und kontrolliert dessen Management.

Opposition richtet wegen Wirecard-Skandal Vorwürfe an Scholz

Oppositionsvertreter aus dem Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestags haben Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Versäumnisse bei der Aufklärung des Bilanzskandals vorgeworfen und die nächsten Wochen als entscheidend für die weitere Bewertung von Scholz' Rolle bezeichnet. "Die bisherige Aktenlage spricht dafür, dass man der Spitze des Finanzministeriums, dass man dem Minister eben auch den Vorwurf machen muss, nicht alles getan zu haben, was möglich und nötig war, um diesen Skandal und diesen Betrug rechtzeitig aufzudecken", sagte der FDP-Finanzsprecher Florian Toncar bei einer Pressekonferenz in Berlin.

FDP warnt angesichts ausgesetzter Corona-Hilfen vor mehr Insolvenzen

Die FDP hat angesichts der ausgesetzten Corona-Hilfen wegen Betrugsverdachts vor weiteren Firmenpleiten und Jobverlusten gewarnt. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) habe "immer wieder schnelle Hilfen versprochen und sein Wort immer wieder gebrochen", sagte Fraktionsvize Michael Theurer am Mittwoch. "Mit dem aktuellen Stopp der Abschlagszahlungen für Corona-Hilfen steigt die Gefahr weiterer Insolvenzen und von noch mehr Arbeitslosen", fuhr er fort.

Bund und Länder wollen digitale Verwaltung beschleunigen

Die Digitalisierung besonders wirtschafts- und unternehmensnaher Verwaltungsleistungen soll deutlich beschleunigt werden. Dazu haben das Bundeswirtschaftsministerium und das Land Hamburg ein Verwaltungsabkommen abgeschlossen, dem auch Nordrhein-Westfalen und Bremen beitreten wollen. Dazu stellt der Bund 183 Millionen Euro aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket bereit, welches insgesamt 3 Milliarden Euro für die Verwaltungsdigitalisierung enthält.

Bitkom: In der Pandemie mehr Zeit und Geld für digitale Geräte

Im Jahr der Corona-Pandemie haben die Bundesbürger sich länger und intensiver mit digitalen Geräten und Diensten beschäftigt und griffen gleichzeitig dafür tiefer in die Tasche. Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab, dass 65 Prozent der Befragten etwas oder sogar deutlich mehr für digitale Technologien und Dienste ausgegeben haben. Massiv an Bedeutung gewonnen hat während der Corona-Zeit auch das Online-Shopping.

US-Militär rechnet mit Überfall Chinas auf Taiwan bis 2027

In ihrem Ringen um eine Vormachtstellung im Pazifischen Ozean könnte die Volksrepublik China nach Einschätzung des US-Militärs bis 2027 die Inselrepublik Taiwan überfallen. "Die Bedrohung besteht eindeutig in diesem Jahrzehnt, um klar zu sein, in den nächsten sechs Jahren", sagte der für den Asien-Pazifik-Raum zuständige Admiral Philip Davidson in einem Ausschuss des US-Senats.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 5. März -1,3% auf 783,8 (Vorwoche: 794,5)

US/MBA Purchase Index Woche per 5. März +7,2% auf 289 (Vorwoche: 269,7)

US/MBA Refinance Index Woche per 5. März -5,0% auf 3.658,8 (Vorwoche: 3.850,4)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)