Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Rohöllagerbestände entgegen den Erwartungen gestiegen

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 4. November 2022 entgegen den Erwartungen von Analysten ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,925 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 0,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,115 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 5,6 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.

Fed/Barkin: nicht aus Angst vor Abschwung auf Zinserhöhungen verzichten

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Tom Barkin, erwartet, dass die Wirtschaft in den kommenden Monaten ein besseres Gleichgewicht findet. Die US-Notenbank sollte nicht aus Angst vor einer Rezession damit aufhören, die Zinssätze zu erhöhen, sagte er.

Wirtschaftsweise erwarten 2023 BIP-Rückgang um 0,2 Prozent

Aufgrund des inzwischen "massiv verschlechterten Ausblicks" hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) seine Prognose für das Jahr 2022 gesenkt und erwartet, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland nur noch um 1,7 Prozent steigt. Für das Jahr 2023 erwarten die fünf Wirtschaftsweisen einen Rückgang des BIP von 0,2 Prozent. "Im Jahr 2023 dürften Exporte und Investitionen der Unternehmen aber allmählich wieder zunehmen", schrieben sie. Außerdem sei zu erwarten, "dass die Lieferengpässe langsam nachlassen und der hohe Auftragsbestand der Industrie abgearbeitet wird".

Habeck nennt Sicherheitsbedenken als Grund für blockierte Übernahmen

Das Bundeskabinett hat die Übernahmen von deutschen Chip-Fertigungen durch chinesische Investoren nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wegen Sicherheitsbedenken untersagt. Dabei handelt es sich um die Übernahme der Chip-Produktion von Elmos Semiconductor durch eine schwedische Tochter chinesischer Investoren. Außerdem wurde eine zweite Übernahme von einem Drittstaat untersagt. Den Namen des Unternehmens wollte Habeck (Grüne) nicht nennen. Nach Medienberichten handelt es sich dabei um den Erwerb der in Bayern ansässigen Firma ERS Electronic durch einen chinesischen Investor.

Lindner: Zu Brüsseler Vorschlag zu Stabipakt großer Raum für Diskussionen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht noch hohen Diskussionsbedarf zu dem nun veröffentlichten Vorschlag der Europäischen Kommission zu den EU-Schuldenregeln. Es bestehe "großer Raum für Diskussionen im Kreise der Mitgliedstaaten", sagte Lindner bei einem Statement in Berlin. Die europäischen Finanzminister würden im Dezember zum ersten Mal darüber sprechen. Lindner ging davon aus, "dass im Laufe des ersten Quartals diese Diskussion Fahrt aufnehmen wird".

Koalition will Kindergeld 2023 auf einheitlich 250 Euro anheben

Das Kindergeld soll zum 1. Januar 2023 deutlich stärker als geplant steigen und auf einheitlich 250 Euro monatlich erhöht werden. Darauf hat sich die Ampel-Koalition laut den Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP verständigt. "Der bisher größte Schritt, den es beim Kindergeld je gab!", erklärte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei eine wichtige Hilfe besonders bei kleinen und mittleren Einkommen.

Wirtschaftsweise erwarten Rezession und starke Inflation

Aufgrund des inzwischen "massiv verschlechterten Ausblicks" hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) seine BIP-Prognose für das Jahr 2022 gesenkt und für 2023 eine Schrumpfung vorhergesagt. Der SVR erwartet, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands nur noch um 1,7 Prozent steigen wird. "Im zweiten Halbjahr ist insgesamt von einer Stagnation auszugehen", sagte seine Vorsitzende Monika Schnitzer bei einer Pressekonferenz.

EU-Kommission will Verfügbarkeit von Düngemitteln sichern

Weil die hohen Gaspreise sich auch auf die Herstellung von Düngemitteln auswirken, hat die EU-Kommission Vorschläge zur Verfügbarkeit von Düngern gemacht. Mitgliedstaaten könnten etwa "im Fall von Gas-Rationierungen" den Herstellern von Düngemitteln Priorität beim Zugang zu Gas einräumen, teilte die EU-Kommission mit. Zudem könnten Erlöse aus abgeschöpften übermäßigen Gewinnen von Stromerzeugern unter bestimmten Bedingungen zur Unterstützung von Landwirten und Düngemittel-Herstellern verwendet werden.

EU will Ukraine 2023 mit "bis zu 18 Milliarden Euro" unterstützen

Die Europäische Union könnte die Ukraine im kommenden Jahr mit "bis zu 18 Milliarden Euro" unterstützen. Das sieht ein Vorschlag der EU-Kommission an die Mitgliedstaaten vor, den die Brüsseler Behörde offiziell vorstellte. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte der Ukraine diese Summe bereits beim EU-Gipfel vor knapp drei Wochen in Aussicht gestellt. Nun präzisierte die Kommission ihre Angaben: Das Geld soll in Form von "stark vergünstigten Krediten" fließen und könnte ab Januar in monatlichen Raten von rund 1,5 Milliarden Euro ausgezahlt werden, wie es in Brüssel hieß. Dem müssen die Mitgliedstaaten noch zustimmen.

Streik legt öffentlichen Verkehr in Belgien lahm

Wegen hoher Lebenskosten haben in Belgien am Mittwoch zahlreiche Menschen ihre Arbeit niedergelegt. 75 Prozent der Züge im Land fielen aus, am Brüsseler Flughafen Zaventem wurden nach Angaben einer Sprecherin 60 Prozent der Flüge gestrichen. Der Flughafen Charleroi, der für die Fluggesellschaft Ryanair bedeutend ist, blieb geschlossen. Die größte Gewerkschaft des Landes FGTB und weitere Gewerkschaften forderten schnelle Lohnerhöhungen.

US-Republikaner gewinnen wichtiges Senatsrennen in Wisconsin

Bei den Kongress-Zwischenwahlen in den USA haben die oppositionellen Republikaner das wichtige Senatsrennen im Bundesstaat Wisconsin gewonnen. Der konservative Senator Ron Johnson setzte sich im Duell gegen seinen demokratischen Herausforderer Mandela Barnes durch, wie US-Sender berichteten. Der 67-jährige Rechtspolitiker kam demnach auf rund 51 Prozent der Stimmen.

Reformpolitiker im Iran fordern Referendum zur "Eindämmung der Krise"

Reformpolitiker im Iran haben zur Abhaltung eines Referendums aufgerufen, um die seit sieben Wochen andauernde "Krise" im Land zu beenden. In einer online veröffentlichten Erklärung forderte die Iranische Reformfront "sofortige, mutige und innovative Veränderungen", um einen "effektiven Dialog auf nationaler Ebene" zu eröffnen. Eine entsprechende Entscheidung könnte "die Krise wirksam eindämmen und den enttäuschten, unzufriedenen und wütenden Bürgern neue Perspektiven eröffnen".

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

November 09, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)