Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

IG Metall-Tarifempfehlung: 7 bis 8 Prozent mehr

Die IG Metall geht mit einer Forderungsempfehlung von 7 bis 8 Prozent in die Tarifrunde 2022. Dieser Korridor werde jetzt noch in den regionalen Tarifkommissionen diskutiert. Deren Festlegungen sollen dann vom Vorstand endgültig am 11. Juli verabschiedet werden, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Als Laufzeit peilt die Gewerkschaftsführung zwölf Monate an. Der aktuelle Vertrag für die nach aktuellen IG-Metall-Angaben rund 3,8 Millionen Beschäftigten läuft Ende September aus.

Bankenverband BdB gegen Kapitalunterlegung langfristiger Klimarisiken

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat davor gewarnt, von Banken zusätzliches Eigenkapital für die Hinterlegung langfristiger Klimarisiken zu fordern. Im Vorfeld der Veröffentlichung der EZB-Klimastresstestergebnisse lobte der BdB ausdrücklich die Zusage der Europäischen Zentralbank (EZB), aus den Ergebnissen keine Eigenkapitalanforderungen abzuleiten. Und er äußerte die Erwartung, dass es dabei auch bleibt.

Regierung hält am Kohleausstieg fest - 15 Mrd Euro für Gaszukauf

Die Bundesregierung hält trotz ihrer Pläne zur verstärkten Nutzung von Kohleverstromung am Kohleausstieg bis idealerweise 2030 fest. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministerium bestätigte zudem, dass die Bundesregierung mithilfe eines Kredits der staatlichen KfW 15 Milliarden Euro bereit stellen werde, damit der Gashändler Trading Hub Europe Gas einkaufen und die Gasspeicher befüllen kann. Zuvor war in Medienberichten über die Summe berichtet worden.

DIHK: Onlinehandel immer häufiger auch grenzüberschreitend

Deutschlands Hersteller und Händler sind laut einer Umfrage mit ihren Onlineaktivitäten immer häufiger auch grenzüberschreitend aktiv. Dabei stießen insbesondere kleinere und mittlere Betriebe selbst innerhalb der Europäischen Union (EU) noch immer auf größere Hindernisse. In der Studie von Industrie- und Handelskammern, Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und Ibi-Research gaben nur 17 Prozent von 440 befragten Industrie- und Handelsunternehmen an, sie seien lediglich im Bundesgebiet aktiv und wollten daran auch nichts ändern. 51 Prozent verkauften ihre Produkte oder Dienstleistungen aktiv grenzüberschreitend; weitere 23 Prozent nähmen immerhin Aufträge aus dem Ausland entgegen.

Erstmals in Deutschland Immobilien von Russen beschlagnahmt

In Deutschland sind zum ersten Mal auf Grundlage der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine Immobilien beschlagnahmt worden. Wie die Staatsanwaltschaft München I mitteilte, wurden drei Privatwohnungen in der bayerischen Landeshauptstadt sowie das Konto für die Mietzahlungen beschlagnahmt. Betroffen seien ein namentlich nicht genanntes Mitglied der russischen Staatsduma und dessen in München mit Wohnsitz gemeldete Ehefrau.

Alexander von Preen soll neuer HDE-Präsident werden

Der Vorstand des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hat dem Präsidium und der Delegiertenversammlung einstimmig Alexander von Preen, den CEO der Intersport Deutschland eG, für die Präsidentenwahl im November dieses Jahres empfohlen. Das gab der Verband in Berlin bekannt. Der bisherige Präsident Josef Sanktjohanser hatte laut den Angaben zuvor angekündigt, nach 16 Jahren nicht mehr zu kandidieren.

Anhörung im SPD-Ausschlussverfahren zu Gerhard Schröder auf Mitte Juli verschoben

Die mündliche Anhörung im SPD-Verfahren zu einem möglichen Parteiausschluss von Altkanzler Gerhard Schröder ist auf Mitte Juli verschoben worden. Der Vorsitzende der Schiedskommission sei an Corona erkrankt, weshalb der geplante Termin am Mittwoch dieser Woche in Hannover abgesagt worden sei, teilte die SPD Hannover am Montag mit. Darauf wurden zwei neue Anhörungen am 14. und 15. Juli angesetzt.

Lagarde bekräftigt Willen der EZB zur Begrenzung der Renditeabstände

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat den Willen der Europäischen Zentralbank bekräftigt, den Abstand zwischen den Renditen einzelner Euro-Staatsanleihen (Spread) zu begrenzen. Zu Beginn einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext: "Die Pandemie hat dauerhafte Schwachstellen in der Wirtschaft des Euroraums hinterlassen, die in der Tat zu einer ungleichmäßigen Übertragung der Normalisierung unserer Geldpolitik auf die verschiedenen Länder beitragen."

Lagarde: EZB muss Spillover-Effekten durch US-Geldpolitik begegnen

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde den Auswirkungen der US-Geldpolitik für den Euro-Wechselkurs entgegenwirken, weil ein niedriger Euro-Kurs zu Inflationsimport führt. Lagarde verwies in einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europarlaments darauf, dass der Euro in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem US-Dollar um 8 Prozent abgewertet habe.

Moskau wirft Litauen Beschränkungen von Frachttransit nach Kaliningrad vor

Russland hat Litauen "offen feindselige" Beschränkungen des Bahn-Frachtverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad im Zuge der EU-Sanktionen vorgeworfen. Sollte der Frachttransit zwischen Kaliningrad und dem Rest Russlands über litauisches Gebiet nicht rasch vollständig wiederhergestellt werden, behalte sich Russland "das Recht auf Handlungen zum Schutz seiner nationalen Interessen vor", erklärte das Außenministerium in Moskau.

Macron steht schwierige Suche nach Partnern im Parlament bevor

Nach der Parlamentswahl in Frankreich steht Präsident Emmanuel Macron die schwierige Suche nach Partnern im Parlament bevor. Der Verlust der absoluten Mehrheit für sein Wahlbündnis wird die Umsetzung seiner Reformvorhaben komplizierter machen, die Regierung warnte bereits vor einer Blockade des Landes. Die von Marine Le Pen geführten Rechtspopulisten, die überraschend gut abschnitten, forderten schon am Tag nach der Wahl mehrere Schlüsselpositionen im Parlament. Sie kündigten ebenso wie das links-grüne Wahlbündnis Nupes Widerstand gegen Macrons Reformvorhaben an.

Streik legt Brüsseler Flughafen lahm

Ein Streik hat den internationalen Brüsseler Flughafen weitgehend lahm gelegt. Weil das Sicherheitspersonal am Montag im Ausstand war, musste der größte Flughafen Belgiens alle ausgehenden Passagierverbindungen streichen. Auch drei Viertel der ankommenden Flüge fielen laut dem Betreiber aus.

Israels Regierung will Parlament auflösen und damit Neuwahlen einleiten

Die israelische Regierungskoalition will das Parlament auflösen und damit Neuwahlen einleiten. Ministerpräsident Naftali Bennett und Außenminister Jair Lapid teilten am Montag mit, kommende Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf ins Parlament einzubringen. Alle "Versuche zur Stabilisierung der Koalition" seien "ausgeschöpft" worden, hieß es weiter.

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

June 20, 2022 13:14 ET (17:14 GMT)