Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Verbraucherpreise steigen sprunghaft im April

Der Preisauftrieb in den USA hat sich im April sprunghaft erhöht, da der wirtschaftliche Aufschwung und Lieferunterbrechungen die Preise für Waren und Dienstleistungen in die Höhe trieben. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Dadurch erhöhte sich die Jahresteuerung auf 4,2 (Vormonat: 2,6) Prozent. Das ist die höchste Steigerungsrate seit September 2008. Volkswirte hatten nur mit 3,6 Prozent gerechnet.

Commerzbank: Lohnkosten entscheidend für US-Inflation

Nach der Einschätzung der Commerzbank-Ökonomen Christoph Balz und Bernd Weidensteiner hängt die Frage, ob die Inflation in den USA dauerhaft anzieht, insbesondere von den Lohnkosten ab, dem wichtigsten Kostentreiber. Dieser falle wegen der immer noch relativ hohen Arbeitslosigkeit bisher moderat aus. Die jüngsten Daten zeigten aber auch hier etwas nach oben. Inflation werde damit immer mehr zum Thema für die Märkte.

HQ Trust: US-Inflation dürfte noch stärker werden

Der Chefvolkswirt von HQ Trust, Michael Heise, rechnet in den kommenden Monaten mit einer Verstärkung des US-Preisauftriebs. "Es würde nicht überraschen, wenn die Gesamtinflationsrate im Mai und den Sommermonaten die Marke von 5 Prozent und die Kerninflation die Marke von 4 Prozent überschreitet." Von temporär gestörten Angebotsketten und einer weltweit hohen Nachfrage nach Konsumgütern komme derzeit ein starker Aufwärtsdruck.

VP Bank: US-Teuerung auf dem vorläufigen Hoch

Der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, macht darauf aufmerksam, dass steigende Produzentenpreise nicht zwangsläufig anziehende Konsumentenpreise bedeuten müssen. Ein Anstieg von Halbleiter- oder Holzpreisen schlage sich zum Beispiel bei den Erzeugerpreisen deutlich nieder, während die Konsumentenpreise kaum davon betroffen seien. Zudem würden Konsumgüter gerade in den USA oder auch Europa zu einem hohen Maße importiert. Steigende Produzentenpreise im Inland kämen somit für den Konsumenten kaum zum Tragen. Darüber hinaus habe das Internet zu einer zuvor nie dagewesenen Preistransparenz gesorgt.

US-Realeinkommen steigen im April

Die Realeinkommen in den USA sind im April gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im März ein Anstieg um 0,1 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im April saison- und inflationsbereinigt 395,74 US-Dollar nach 394,87 Dollar im Vormonat.

Fed-Vize Clarida: Anstieg der Inflation wohl vorübergehend

Die Inflation in den USA könnte nach Ansicht des Fed-Vize Richard Clarida in den kommenden Monaten weiter ansteigen, bevor sie sich später in diesem Jahr abschwächt. Er fügte hinzu, dass die Politik des lockeren Geldes der Zentralbank wahrscheinlich für einige Zeit unverändert bleiben wird. Er erwarte, dass die Inflation im Einklang mit dem im vergangenen Jahr beschlossenen Inflationsziel der Zentralbank bleibe, ungeachtet einer Reihe von Faktoren, die die Preise vorübergehend nach oben treiben könnten, sagte Clarida.

Steuerschätzer sehen bis 2025 Mehreinnahmen von 10,0 Milliarden Euro

Der deutsche Fiskus kann in den nächsten Jahren insgesamt mit etwas höheren Steuereinnahmen rechnen als bisher angenommen. Insgesamt dürften bis einschließlich 2025 rund 10,0 Milliarden Euro mehr in der Staatskasse landen als noch im November 2020 erwartet. "Grund hierfür ist die positive Entwicklung", erklärte das Finanzministerium. Für das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) würden nunmehr Veränderungsraten von plus 5,3 Prozent für das Jahr 2021, plus 5,2 Prozent für das Jahr 2022 sowie von je plus 2,6 Prozent für die Jahre 2023 bis 2025 projiziert.

Hauseigentümer entsetzt über Teilung des CO2-Preises

Der Verband der privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Haus & Grund hat sich "entsetzt" über die von der Regierung in ihrem Klimaschutzgesetz festgeschriebene Teilung des CO2-Preises geäußert und mit Rechtsmitteln gedroht. "Dass Vermieter nun 50 Prozent der von den Mietern verursachten CO2-Kosten tragen müssen, ist nicht akzeptabel", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke. Der Vermieter habe keinen Einfluss darauf, wie viel der Mieter heize, oder wie viel Warmwasser er verbrauche.

Altmaier sieht im Klimagesetz Meilenstein und attackiert SPD

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat das neue Klimaschutzgesetz als einen "Meilenstein" gewürdigt, der der Wirtschaft Planungssicherheit gebe. Gleichzeitig warf er der SPD vor, beim Klimaschutz zu bremsen. Man habe sich in der Koalition auf ein Sofortprogramm für die kommenden beiden Jahre im Umfang von 8 Milliarden Euro zum klimaneutralen Umbau der Wirtschaft verständigt. Die Union hätte sich hingegen ein Paket im Umfang von 10 Milliarden Euro gewünscht.

Tarifverhandlungen für das Baugewerbe ergebnislos vertagt

Die Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe sind nach ersten Gesprächen in Berlin ergebnislos vertagt worden. Die zweite Runde wurde für den 21. und 22. Juni in Mainz angesetzt, wie die Arbeitgeber sowie die Gewerkschaft IG BAU mitteilten. Es geht dabei um rund 890.000 Beschäftigte in der Branche.

Einigung im Metall-Tarifstreit nun auch im Osten in Sicht

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie zeichnet sich nun auch für das Tarifgebiet Berlin-Brandenburg-Sachsen eine Einigung ab. Wie die Gewerkschaft IG Metall am Mittwoch mitteilte, einigte sie sich mit den Arbeitgebern in Sachsen auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Nordrhein-Westfalen - zugleich gelang demnach eine Einigung beim Thema Angleichung Ost. Zuletzt hatten die Beschäftigten ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verliehen.

US-Rohöllagerbestände moderat gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 7. Mai verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,426 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 7,99 Millionen Barrel reduziert.

Moskau: Lawrow und Blinken vereinbaren Treffen in der kommenden Woche

Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege Antony Blinken kommen am 20. Mai zu einem Treffen zusammen. Die Unterredung werde kommende Woche am Rande des Arktisrats in der isländischen Hauptstadt Reykjavik stattfinden, teilte das russische Außenministerium am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Minister mit. Dabei werde es neben internationalen Themen auch um die bilateralen Beziehungen gehen.

DJG/DJN/AFP/apo/kla

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2021 13:02 ET (17:02 GMT)