Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Lagarde: Wirtschaft braucht Unterstützung bis weit in Erholung

Die Volkswirtschaft des Euroraums benötigt nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch für längere Zeit die Unterstützung von Fiskal- und Geldpolitik. In einem live übertragenen Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Lagarde, gegenwärtig herrsche immer noch an eine große Unsicherheit über den Pandemieverlauf. Auf die direkte Frage, ob es Pläne für eine Zinserhöhung 2022 gebe, sagte die EZB-Präsidentin: "Das ist ein viel zu kurzer Zeithorizont, wenn sie mich fragen." Zufrieden äußerte sich die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) mit den Auswirkungen der höheren Anleihekäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP.

US-Importpreise steigen im März stärker als erwartet

Die US-Importpreise sind im März stärker gestiegen als erwartet. Die Einfuhrpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent nach einem Plus im Februar von 1,3 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten im Konsens eine Zunahme um 0,9 Prozent prognostiziert.

US-Rohöllagerbestände überraschend kräftig gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 9. April überraschend kräftig verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,89 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,522 Millionen Barrel reduziert.

Künftiger Bafin-Chef Branson für "gewisse Strenge"

Der designierte Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Mark Branson, ist bei Aktiengeschäften von Bafin-Mitarbeitern nach Angaben des Bundestags-Pressedienstes für klare Regeln und Verbote. In einem öffentlichen Fachgespräch des Finanzausschusses sagte Branson laut den Angaben: "Ich bin für sehr klare Regeln, bis hin zu Verboten."

EMA gibt nächste Woche Empfehlung zu Einsatz von J&J-Vakzin bekannt

DEN HAAG (AFP)--Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Vakzins des US-Herstellers Johnson & Johnson in der kommenden Woche bekannt geben. Nach dem vorläufigen Stopp der Impfungen mit dem Vakzin in den USA und Südafrika aufgrund mehrerer schwerer Blutgerinnsel-Fälle erklärte die EMA am Mittwoch, sie untersuche derzeit alle gemeldeten Vorfälle und werde auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse entscheiden, "ob regulatorische Maßnahmen erforderlich sind".

Panetta: Anonymität bei digitalem Euro wäre begrenzt

Privatpersonen und Unternehmen im Euroraum halten Datenschutz für ein vordringliches Anliegen bei der möglichen Einführung eines digitalen Euro. EZB-Direktor Fabio Panetta weist in einer Rede vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments aber darauf hin, dass der Anonymität beim Bezahlen mit einem digitalen Euro Grenzen gesetzt wären. "Bei Zahlungen mit dem digitalen Euro könnte der Datenschutz in unterschiedlichen Stufen gewährleistet werden, wobei verschiedene andere politische und regulatorische Ziele zu berücksichtigen sind, etwa die Notwendigkeit, rechtswidrige Aktivitäten zu bekämpfen", sagte Panetta laut Redetext.

EU erhält 50 Millionen mehr Biontech-Impfdosen bis Ende Juni

Die Hersteller Biontech und Pfizer liefern der Europäischen Union bis Ende Juni 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff mehr als ursprünglich geplant. Die Unternehmen sagten zu, die für das vierte Quartal vorgesehenen Dosen bereits ab Ende April zu liefern, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel sagte. Die gesamte Liefermenge von Biontech/Pfizer für das zweite Quartal steigt demnach auf 250 Millionen Dosen.

IWF fordert Deutschland zu mehr staatlichen Investitionen auf

Der Internationale Währungsfonds (IWF) spricht sich angesichts der schleppenden Konjunkturerholung in Europa für mehr staatliche Investitionen und eine Reform des europäischen Stabilitätspakts aus. Gerade Deutschland "kann mehr tun - und sollte mehr tun", sagte IWF-Europa-Direktor Alfred Kammer dem Handelsblatt. "Unser wichtigster Rat an die Regierungen ist: Tut alles, um die Struktur der Wirtschaft während der Krise zu erhalten, damit sie nach Corona wieder wachsen kann", betonte Kammer. Denn Wachstum sei ein entscheidender Faktor für die Tragbarkeit von Schulden.

Europäische Stromnetzbetreiber schmieden Offshore-Allianz

Sieben europäische Übertragungsnetzbetreiber wollen enger zusammenarbeiten, um Offshore-Windenergie besser in das internationale Stromnetz zu integrieren. Dazu haben sie eine Absichtserklärung für den Start von Eurobar unterzeichnet, einer Initiative zur Vernetzung europäischer Meeres-Windplattformen, teilte der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion mit.

Berliner Verfassungsschutz stellt Teile von Corona-Protestbewegung unter Beobachtung

Der Berliner Verfassungsschutz hat Teile der Corona-Protestbewegung unter Beobachtung gestellt. "Die Corona-Proteste haben sich spürbar verändert", sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) im Ausschuss für Verfassungsschutz des Berliner Abgeordnetenhauses. Die Proteste hätten sich "in Teilen radikalisiert" und seien zu "einem Katalysator und Ventil für Demokratieskepsis und zum Teil sogar Demokratieverachtung" geworden.

Berlin, Paris und London in "großer Sorge" über Irans Uranpläne

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben "große Sorge" über die vom Iran angekündigte verstärkte Urananreicherung geäußert. Die Herstellung von hoch angereichertem Uran stelle "einen wichtigen Schritt zur Produktion einer Nuklearwaffe" dar, hieß es am Mittwoch in einer gemeinsamen Außenminister-Erklärung, die in Paris und Berlin veröffentlicht wurde. Teheran hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Dienstag informiert, Uran ab der kommenden Woche auf 60 Prozent anreichern zu wollen.

DJG/DJN/AFP/brb/kla

(END) Dow Jones Newswires

April 14, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)