Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Altmaier: Abkommen mit China vor Bidens Antritt war kein Fehler

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat den raschen Abschluss des EU-China-Investitionsabkommens noch vor der Amtsübernahme von US-Präsident Joe Biden verteidigt. "Ich denke, das war kein Fehler", sagte Altmaier beim virtuellen World Economic Forum. Mit dem Abkommen habe Europa lediglich das aufgeholt, was die USA in großen Teilen schon hätten und gleiche Wettbewerbsbedingungen hergestellt.

BDI-Präsident mahnt Altmaier zu mehr Wettbewerbsfähigkeit

Der neue Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat anlässlich seines Antrittsbesuchs bei Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mehr Reformen und Wettbewerbsfähigkeit für den Industriestandort Deutschland gefordert. "Die Corona-Krise verschärft die Anforderungen an den Strukturwandel der deutschen Industrie, und zwar tiefgreifend", erklärte Russwurm laut dem Ministerium. "Deshalb braucht es weniger Belastungen, weniger Bürokratie, weniger Steuern - und bessere Infrastruktur, mehr Anreize für Innovationen und Investitionen."

CDU setzt auf neues Handelsabkommen mit den USA

Mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden hofft die CDU sowohl auf eine Wiederbelebung der transatlantischen Beziehungen als auch auf ein neues Handelsabkommen. In einem am Montag in Berlin gefassten Beschluss des Bundesvorstands heißt es, Deutschland, die EU und die USA könnten nun unter Beweis stellen, "dass die universale Idee des Westens eine vitale Zukunft hat".

Brüssel bringt EU-weite Obergrenze für Bargeldzahlungen ins Gespräch

Die EU-Kommission lotet in Gesprächen mit Vertretern der Mitgliedstaaten die Einführung einer Obergrenze für Barzahlungen aus. In einem Diskussionspapier, das der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag, ist ein Limit von 10.000 Euro als mögliche effektive Maßnahme gegen Geldwäsche aufgeführt. Die Kommission verweist vor allem darauf, dass es in den meisten EU-Staaten bereits derartige Vorschriften gibt.

Lagarde: EZB-Statement zu PEPP-Volumen gegenüber Dezember unverändert

EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist der Wahrnehmung entgegen getreten, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche in Bezug auf das Pandemiekaufprogramm PEPP seine Kommunikation verändert habe. "Es gab gegenüber Dezember keine Veränderung", sagte Lagarde in beim virtuellen World Economic Forum. Es gebe immer noch das Konzept eines Programmvolumens von angemessener Größenordnung, und die EZB werde "für längere Zeit im Markt sein".

Weidmann gegen Bevorzugung "grüner" Wertpapiere durch EZB

EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat sich erneut dagegen ausgesprochen, die Geldpolitik zu sehr in den Dienst des Klimaschutzes zu stellen. Bei einer Konferenz des Institute for Law and Finance sagte Weidmann laut veröffentlichtem Redetext, zwar müsse eine Zentralbank die Klimarisiken in den Bilanzen der Banken und in ihrer eigenen Bilanz kennen, doch dürfe sie sich nicht anmaßen, Versäumnisse der für Klimaschutz originär zuständigen Politikbereiche ausgleichen zu wollen.

Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im Dezember

Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Dezember verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von plus 0,52, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den November wurde der Indexstand auf plus 0,31 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,27 genannt worden war. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt verbesserte sich leicht und notierte im Dezember bei plus 0,61. Für den November wurde ein revidierter Wert von plus 0,59 ausgewiesen, nachdem zuvor ein Stand von plus 0,56 gemeldet worden war.

Belgiens Geschäftsklima steigt im Januar moderat

Das belgische Geschäftsklima hat sich im Januar aufgehellt, allerdings nicht so stark wie erwartet. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, stieg der Index um 0,9 Punkte auf minus 7,5. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf minus 6,5 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei minus 8,4 notiert hatte.

Merkel kündigt weitere Hilfen für Anpassung an Klimawandel an

Deutschland will sich finanziell stärker bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels engagieren. "Der Klimawandel gefährdet unsere Umwelt, unsere Wirtschaft, unsere Sicherheit - überall auf der Welt", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut Redetext in einer Videobotschaft zum Globalen Anpassungsgipfel (Climate Adaption Summit, CAS 2021). "Deutschland wird auch weitere 100 Millionen Euro für den Fonds für die am wenigsten entwickelten Länder zur Verfügung stellen", sagte Merkel.

Altmaiers Haus bestätigt Austausch mit Taiwan zu Chip-Krise

Das Bundeswirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) hat die Aufnahme von Kontakten mit der Regierung Taiwans wegen der massiven Mikrochip-Engpässe bestätigt. Es gebe bei asiatischen Herstellern von Halbleiterproduktionen "aktuell sehr hohe Auslastungen", erklärte Altmaiers Sprecherin Beate Baron in Berlin. "Deshalb beobachten wir die Lage im Markt da sehr genau und befinden uns im Austausch mit der Automobilindustrie, aber auch im Austausch mit dem taiwanesischen Wirtschaftsministerium."

IWH will Lockerung der Schuldenbremse

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat eine Lockerung der Schuldenbremse angeregt, um wirtschaftliche Schäden aus einer sonst nötigen Konsolidierung zu verhindern. Nach der Mittelfristprojektion des IWH werde das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland zwischen den Jahren 2020 und 2025 langsamer wachsen als zuvor - "nicht nur aufgrund der Pandemie-Krise, sondern auch, weil die Erwerbsbevölkerung zurückgehen wird", erklärte das Institut.

Erneuerbare überholen Gas und Kohle in der EU-Stromerzeugung

Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien hat in der Europäischen Union im vergangenen Jahr erstmals jene aus fossilen Brennstoffen überholt. Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomasse lieferten 38 Prozent des EU-Stroms, Gas und Kohle dagegen nur 37 Prozent, wie eine Analyse der Denkfabrik Agora Energiewende und des britischen Thinktanks Ember ergab. Die Atomkraft sank um 10 Prozentpunkte auf ein Rekordtief von 25 Prozent.

Chinas Präsident Xi warnt vor einem "neuen Kalten Krieg"

Chinas Präsident Xi Jinping hat Spitzen von Politik und Wirtschaft vor einem "neuen Kalten Krieg" gewarnt. Eine solche Konfrontation werde "in einer Sackgasse" enden, sagte Xi in einer digital übertragenen Ansprache an die Teilnehmer des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF). Ohne die USA direkt beim Namen zu nennen, gab sich Xi als Verteidiger des Multilateralismus und der Globalisierung.

Corona für Welt-Arbeitsmarkt schlimmer als Finanzkrise

Die Corona-Pandemie hat sich auf den Arbeitsmärkten überall auf der Welt weit schlimmer ausgewirkt als die Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) rechnete am Montag vor, dass im vergangenen Jahr 8,8 Prozent der weltweiten Arbeitsstunden ausfielen - das sei so viel wie knapp eine Viertelmilliarde Vollzeitstellen. Der Rückgang ist demnach etwa vier Mal größer als der Verlust während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009.

DJG/DJN/AFP/apo/jhe

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January 25, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)