Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Unionsfraktion gesprächsbereit zu längerem Insolvenzschutz

Die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag hat sich gesprächsbereit gezeigt über einen bis Ende März verlängerten Insolvenzschutz für zahlungsunfähige oder überschuldete Unternehmen. Zuvor hatte nach der SPD-Fraktion auch die schwarz-grüne hessische Landesregierung einen entsprechenden Vorschlag gemacht, um zu verhindern, dass grundsätzlich gesunde Unternehmen durch die Corona-Krise in die Insolvenz rutschten.

Deutschland und Europa bekommen weniger Biontech-Impfstoff

Deutschland und andere europäische Länder bekommen in den nächsten Wochen weniger Impfstoff des Herstellerteams Biontech und Pfizer als geplant. Die Lieferungen würden für drei bis vier Wochen reduziert, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit. Grund seien Umbaumaßnahmen im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Unterdessen wurde die angestrebte Produktion des Impfstoffs im hessischen Marburg behördlich genehmigt.

RKI meldet Rekordwert von mehr als 94.000 Impfungen pro Tag

Innerhalb eines Tages sind 94.654 Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft worden. Dies ist der bislang höchste Tageswert, der seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember vom Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt wurde. Die Gesamtzahl der Impfungen näherte sich dem Bericht vom Freitag zufolge mit 961.682 der Millionengrenze.

Bundesregierung kritisiert Rückzug Russlands von "Open Skies"-Vertrag

Die Bundesregierung hat den angekündigten Rückzug Russlands aus dem Rüstungskontrollvertrag "Open Skies" (Offener Himmel) kritisiert. "Das ist ein herber Rückschlag für die globale Rüstungskontrollarchitektur und hat ganz konkrete Auswirkungen auf Sicherheit und Vertrauen auf der Nordhalbkugel", erklärte dazu am Freitag eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Regierung in Moskau hatte den Rückzug zuvor bekanntgegeben.

EU-Kommission regt wegen Wirecard-Skandal Regelverschärfung an

Die EU-Kommission regt als Lehre aus dem Wirecard-Skandal schärfere Regeln für Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsräte in Europa an. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf ein internes Arbeitspapier der Brüsseler Behörde. Demnach wird die Kommission das zehnseitige Diskussionspapier am kommenden Mittwoch mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union - genauer: mit dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Ministerrats - debattieren.

Niederländische Regierung tritt wegen Beihilfen-Skandals zurück

Inmitten der Corona-Krise hat eine Affäre um Kinderbeihilfen die niederländische Regierung in eine Krise gestürzt: Am Freitag übernahm die Koalition unter Ministerpräsident Mark Rutte die Verantwortung für den Skandal und erklärte ihren Rücktritt. "Der Rechtsstaat muss seine Bürger vor einer allmächtigen Regierung schützen, und das ist hier furchtbar schief gelaufen", sagte Rutte auf einer Pressekonferenz am Freitag. Die Behörden hatten tausenden Eltern zu Unrecht Betrug bei Kinderbeihilfen vorgeworfen und mit Rückforderungen viele Familien in finanzielle Not gestürzt.

Opposition in Slowenien reicht Misstrauensantrag gegen Regierung ein

Die Opposition in Slowenien hat einen Misstrauensantrag gegen die konservative Regierung von Ministerpräsident Janez Jansa eingebracht. 42 der 90 Abgeordneten unterstützten den Antrag der fünf linksgerichteten Oppositionsparteien vom Freitag. Sie werfen Jansa Missmanagement in der Corona-Krise vor. Zudem beschuldigen sie den Regierungschef, die Gesundheitskrise als Vorwand zu nutzen, um zunehmend autoritär zu regieren.

Stimmung der US-Verbraucher im Januar eingetrübt

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Januar abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 79,2. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 79,4 erwartet. Bei der Umfrage Ende Dezember lag er bei 80,7.

US-Erzeugerpreise steigen im Dezember um 0,3 Prozent

In den USA hat der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene im Dezember etwas weniger stark als erwartet zugenommen. Im Dezember stiegen die Erzeugerpreise um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.

New Yorker Konjunkturindex sinkt im Januar wider Erwarten

Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Januar wider Erwarten gesunken. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts verringerte sich auf plus 3,5. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf plus 6,0 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 4,9 gelegen.

US-Industrie steigert Produktion im Dezember kräftig

Die Industrie in den USA hat im Dezember ihre Produktion viel stärker ausgeweitet als erwartet. Die industrielle Erzeugung erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur eine Zunahme um 0,5 Prozent prognostiziert.

Umsätze der US-Einzelhändler sinken im Dezember um 0,7 Prozent

Die Umsätze der US-Einzelhändler sind im Dezember stärker gefallen als erwartet. Wegen der steigenden Infektionszahlen mieden die Konsumenten die Geschäfte in den Innenstädten. Die gesamten Umsätze sanken um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet.

Fed/Kashkari hat kein Problem mit höherer Inflation als 2 Prozent

Der Präsident der Minneapolis Federal Reserve, Neel Kashkari, glaubt nicht, dass die Teuerung in den USA außer Kontrolle gerät, wenn sie das Inflationsziel von 2 Prozent leicht übersteigt. Wenn das passiere, sei das "absolut fein", sagte der Notenbanker. Die Teuerung werde wieder auf 2 Prozent fallen können. Ein regelrechter Ausbruch der Inflation sei unwahrscheinlich. Sollte dies dennoch geschehen, habe die Fed die notwendigen Instrumente, um dagegen vorzugehen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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January 15, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)