Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Rohöllagerbestände steigen etwas schwächer als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 13. November 2020 etwas schwächer als erwartet gestiegen. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) erhöhten sie sich um 0,769 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten die Lagerbestände um 4,277 Millionen Barrel zugenommen. Laut den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) waren die Bestände um 4,2 Millionen Barrel gestiegen.

US-Baubeginne im Oktober stärker als erwartet gestiegen

Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im Oktober ausgeweitet. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 4,9 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,53 Millionen. Volkswirte hatten eine Zunahme um 2,5 Prozent prognostiziert. Die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von plus 1,9 Prozent wurde auf plus 6,3 Prozent revidiert, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Auf Jahressicht lagen die Baubeginne im Oktober um 14,2 Prozent höher. Der langfristige Durchschnitt der Baubeginne in den USA liegt aufs Jahr gerechnet bei rund 1,5 Millionen.

Scholz: Kommen einfacher aus Schuldensituation als nach Finanzkrise

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) rechnet damit, dass der deutsche Schuldenstand nach der Corona-Krise wieder schneller auf das vorgeschriebene Maß sinkt als noch nach der Finanzkrise 2009. Das sagte Scholz in einer Rede beim deutschen Baugewerbetag in Berlin. "Am Ende dieser Krise würden wir wohl Stand heute bei über 70 Prozent der Wirtschaftsleistung als Staatsverschuldung landen", erklärte er. Das sei viel geringer als nach der Finanzkrise, als es über 80 Prozent gewesen seien. "Deshalb kann man auch davon ausgehen, dass wir mit gutem Wachstum uns aus dieser Situation sogar einfacher wieder herausbewegen können als beim letzten Mal", betonte Scholz.

Scholz: IWF gibt deutscher Krisenpolitik "Bestnoten"

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht die Politik der Bundesregierung zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie durch eine jüngste Bewertung des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestätigt. "Der IWF gibt Deutschland Bestnoten für die Krisenpolitik", erklärte Scholz in einem von seinem Ministerium verbreiteten Statement. "Das bestätigt noch einmal: Wir haben die Krise bislang gut gemanagt."

IWF etwas optimistischer für deutsche Wirtschaft 2020

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist etwas optimistischer für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr als das im gerade veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick zum Ausdruck gekommen ist. Wie der IWF zum Abschluss der jährlichen Artikel-IV-Konsultationen mitteilte, rechnet er für 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5-1/2 Prozent. Das umfasst nach gängiger Lesart eine Spanne zwischen 5,25 und 5,75 Prozent. Im Oktober hatte er noch ein Minus von 6 Prozent prognostiziert.

Einigung auf 47,5 Milliarden Euro mehr Krisenhilfe für EU-Regionen

Nach Verhandlungen zwischen Europaparlament und den Mitgliedstaaten gibt es grundsätzlich grünes Licht für eine Aufstockung der EU-Strukturhilfen für die Regionen wegen der Corona-Krise. 2021 sollen zusätzliche 37,5 Milliarden Euro bereitstehen und 10 weitere Milliarden im Jahr 2020, wie das Parlament mitteilte. Wegen des Vetos von Ungarn und Polen gegen das gesamte EU-Finanzpaket bleibt die Auszahlung der Mittel aber ungewiss.

Bundestag stimmt Infektionsschutzgesetz nach hitziger Debatte zu

Der Bundestag hat am Mittwoch nach hitziger Debatte einer Neufassung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Mit der Novelle sollen die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf eine rechtlich sicherere Grundlage gestellt werden. Kritiker werfen der Bundesregierung vor, in einem Schnelldurchlauf einen massiven Eingriff in die Grundrechte vorzunehmen, bei dem das Parlament nicht ausreichend eingebunden wird.

Nordrhein-Westfalen will mindestens 53 Corona-Impfzentren einrichten

Nordrhein-Westfalen plant angesichts der erwarteten Bereitstellung eines oder mehrerer Corona-Impfstoffe die Errichtung von mindestens 53 Impfzentren. In jedem Kreis beziehungsweise jeder kreisfreien Stadt des bevölkerungsreichsten Bundeslands soll zumindest ein Impfzentrum entstehen, wie das Landesgesundheitsministerium am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Darüber hinaus sind mobile Teams geplant, die insbesondere für Impfungen vulnerabler Gruppen in stationären Einrichtungen wie Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden sollen.

Brüssel empfiehlt Corona-Schnelltests für medizinisches und Pflegepersonal

Im Kampf gegen die Corona-Krise empfiehlt die EU-Kommission den Einsatz von Antikörper-Schnelltests zunächst vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Schnelltests sollten besonders in Situationen zum Einsatz kommen, in denen eine rasche Identifizierung von Infizierten zum Schutz von Hochrisikogruppen nötig sei, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch.

Anzeichen der Entspannung bei Corona-Lage in Belgien

Die Corona-Lage in Belgien scheint sich zu entspannen: "Zum ersten Mal seit Wochen, ja seit Monaten, bewegen sich alle Anzeichen in die richtige Richtung", sagte der nationale Pandemie-Beauftragte Yves Van Laethem am Mittwoch. Nach den Ansteckungszahlen und der Zahl der Krankenhauseinweisungen sei nun erstmals auch die Zahl der Todesfälle wieder gesunken.

Bundesregierung stärkt Marktposition der Bauern gegenüber Supermarktketten

Ob die Stornierung einer Salatlieferung in letzter Minute oder ausbleibende Zahlungen - Bauern sind nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums häufig mit "unlauteren Handelspraktiken" der ungleich größeren Lebensmitteleinzelhändler konfrontiert. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch nun eine Gesetzesänderung, die die Marktposition kleinerer Lieferanten und landwirtschaftlicher Betriebe stärken soll. Lob kam vom Bauernverband; der Handel kritisierte hingegen, dass "Überregulierung" zu weniger Wettbewerb und damit steigenden Verbraucherpreisen führe.

Wirtschaftsministerium: 200 Millionen Euro für Gaia-X

Die Bundesregierung will das Cloudnetzwerk Gaia-X mit 200 Millionen Euro unterstützen. "Wir müssen aber noch auf das Parlament warten", sagte der Beauftragte des Wirtschaftsministeriums für Digitale Wirtschaft und Startups, Thomas Jarzombek (CDU), anlässlich des digitalen europäischen Gaia-X-Summits.

Lebenszufriedenheit in Deutschland trotz Corona wenig gesunken - Umfrage

Die Bevölkerung in Deutschland ist trotz erheblicher coronabedingter Einschnitte in das gesellschaftliche, wirtschaftliche und private Leben einer repräsentativen Umfrage zufolge nur etwas weniger glücklich als im Vorjahr. Der Umfrage zufolge, dem 10. Deutsche-Post-Glücksatlas, liegt die Lebenszufriedenheit der Bevölkerung im Krisenjahr 2020 auf einer Skala von 0 bis 10 aktuell bei 6,74 Punkten und somit rund 6 Prozent unter dem Allzeithoch von 7,14 Punkten aus dem Vorjahr.

EU prüft Wirtschaftssanktionen gegen Belarus

Im Konflikt um die Präsidentschaftswahl in Belarus prüft die EU nun auch Wirtschaftssanktionen. "Alle Optionen stehen offen", sagte ein EU-Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Branchenspezifische Sanktionen liegen auf dem Tisch." Wie auch weitere EU-Vertreter bestätigen, werden die Außenminister der Mitgliedstaaten am Donnerstag bei ihrer Video-Konferenz über die Frage beraten.

Gewerkschaften und Arbeitgeber fordern Ende der Blockade des EU-Haushalts

Vor dem EU-Gipfel haben Vertreter von europäischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ein Ende der Blockade beim europäischen Haushalt und dem Corona-Hilfsfonds gefordert. Unternehmen und Arbeitnehmer hätten die finanzielle Unterstützung der EU in der aktuellen Krise bitter nötig, erklärten führende europäischen Gewerkschafts- und Arbeitgeberverbände am Mittwoch. "Jetzt ist nicht die Zeit für politische Spiele."

DJG/DJN/AFP/apo/err

(END) Dow Jones Newswires

November 18, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)