WASHINGTON (dpa-AFX) - In seinem Schlussplädoyer vor dem US-Senat im Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump hat dessen Anwalt den ehemaligen US-Präsidenten als unschuldig dargestellt. "Zu keinem Zeitpunkt haben Sie etwas gehört, das jemals als Ermutigung oder Zustimmung zu einem einem Aufruhr durch Herrn Trump ausgelegt werden könnte", sagte Verteidiger Michael van der Veen am Samstag in Washington vor den Abgeordneten.
Trump habe am 6. Januar in seiner Rede vor Zehntausenden Anhängern vor der Erstürmung des Kapitols zu keiner Zeit zu Gewalt aufgerufen - jede gegenteilige Behauptung sei "absurd". "Er sagte der Menge ausdrücklich, dass er erwartete, dass der Protest außerhalb des Kapitols friedlich und patriotisch sein würde", so van der Veen. Gewalttätig sei nur ein kleiner Teil der Teilnehmer geworden. Zudem sei der Sturm aufs Kapitol von den Tätern bereits lange vorher vorbereitet gewesen.
Trump hatte seine Anhänger am 6. Januar vor der Erstürmung des Kapitols bei einer Kundgebung damit aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. Er sagte unter anderem: "Wenn Ihr nicht wie der Teufel kämpft, werdet Ihr kein Land mehr haben." Die Ankläger werfen ihm daher "Anstiftung zum Aufruhr" vor.
Mit einer Abstimmung über den Anklagepunkt wurde noch am Samstag gerechnet. Bisher sieht alles nach einem Freispruch für Trump aus. Für eine Verurteilung müssten sich den 50 Demokraten im Senat 17 Republikaner anschließen, was nicht absehbar ist./scb/DP/mis