BERLIN (dpa-AFX) - Für einen erfolgreichen Ausstieg aus der Braunkohle muss die Politik aus Sicht von Ex-Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) die Betroffenen an Bord holen. "Wir müssen in die Braunkohle-Regionen hineingehen und mit den Menschen Konzepte erarbeiten", sagte Töpfer, der sich seit langem für die Energiewende einsetzt, der Deutschen Presse-Agentur. Das Ende des Braunkohle-Tagebaus habe Folgen für die Menschen etwa in der Lausitz, die man "glaubwürdig aufarbeiten und auffangen" müsse. Dafür mangele es nicht an Plänen. "Sondern es mangelt leider an dem Vertrauen in die Umsetzung", erklärte der 78-Jährige.

Im Klimaschutzplan der Bundesregierung heißt es: "Die Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn die Kohleverstromung schrittweise verringert wird." Bevor konkrete Entscheidungen getroffen würden, müssten den Regionen aber Zukunftsperspektiven gegeben werden.

Eine beim Wirtschaftsministerium angesiedelte Kommission soll sich ab 2018 damit befassen. Grüne wollen den Kohleausstieg schon bis 2025. Dagegen sagte Ende Dezember der Präsident des Industrieverbands BDI, Ulrich Grillo, fossile Energieerzeugung würde "auf absehbare Zeit" noch gebraucht./ted/DP/stb