AMSTERDAM/PARIS (dpa-AFX) - Ein technisches Problem hat am Montag den Handel an der Mehrländerbörse Euronext über weite Strecken zum Erliegen gebracht. Gegen 10 Uhr am Morgen hatte der Börsentreiber mitgeteilt, dass der Handel mit Aktien und Derivaten wegen technischer Störungen gestoppt worden sei. Erst gegen Mittag - nach einer rund dreistündigen Unterbrechung - liefen die Systeme dann wieder. Betroffen waren unter anderem die Handelsplätze in Frankreich und den Niederlanden, aber auch in Portugal und Irland.

Die Panne reiht in eine Serie mehrerer ähnlicher Fälle anderer Anbieter ein. So hatte ein Software-Problem den Xetra-Handel der Deutschen Börse im Frühjahr und im Sommer zwei Mal für Stunden lahmgelegt. Anfang Oktober erlebte dann die Tokioter Börse eine peinliche Panne. Erstmals in der Geschichte des traditionsreichen Handelsplatzes konnten wegen eines Systemausfalls infolge von Hardware-Problemen keine Aktien gehandelt werden.

Aktuell steht die Euronext eigentlich wegen der geplanten Übernahme der italienischen Börse im Fokus. So wird die Londoner Börse (LSE) die Borsa Italiana zumindest dann an die Euronext veräußern, wenn die EU den Schritt zur Auflage für die geplante Übernahme des Finanzdatenanbieters Refinitiv durch die LSE machen sollte. Die Euronext würde sich die Borsa Italiana dann etwas mehr als 4,3 Milliarden Euro kosten lassen./mis/fba