PRAG (awp international) - Tausende Menschen haben am Mittwoch vor der tschechischen Nationalbank in Prag Schlange gestanden, um eine auf 200 000 Stück limitierte Gedenk-Banknote zu ergattern. Mehrere Hundert Meter lange Menschenreihen bildeten sich auch vor den Filialen der Notenbank, etwa in Brünn (Brno) und in Pilsen (Plzen).

Trotz frostiger Temperaturen hatten sich manche Sammler bereits in der Nacht einen Warteplatz gesichert. Jeder kann maximal fünf Stück zum Nominalwert von umgerechnet rund 40 Euro erwerben. Spekulanten bieten die Geldscheine bereits im Internet zum vielfachen Preis an. Experten rechnen indes nicht mit einer langfristigen Wertsteigerung.

Die Gedenkbanknote mit einem Nominalwert von 1000 Kronen erinnert an das 30-jährige Bestehen der tschechischen Nationalbank. Diese war im Januar 1993 nach der Teilung der Tschechoslowakei in zwei unabhängige Staaten entstanden. Da nach der Trennung von der Slowakei anfangs noch keine neuen Geldscheine vorlagen, wurden tschechoslowakische Kronen mit einem Stempel zu tschechischen Kronen gemacht. Dieser Stempel ist auf der neuen Sonderausgabe nachempfunden.

Tschechien hält bisher an der nationalen Währung fest. Zwar hatte sich das Land mit dem EU-Beitritt 2004 zur Einführung der Gemeinschaftswährung Euro verpflichtet. Die Regierung in Prag hat sich indes bis heute nicht auf ein Zieldatum festgelegt. Begründet wird dies mit der Nichterfüllung der sogenannten Maastricht-Kriterien./hei/DP/jha