Zürich (awp/sda) - Donnerstag, 12. Oktober 2017:

NEUE ZEHNERNOTE: (Bern) SNB-Vizedirektor Fritz Zurbrügg hat vor den Medien in Bern die neue Zehnernote präsentiert. Sie stellt das Organisationstalent der Schweiz ins Zentrum. Das Hauptelement der neuen Note ist die Zeit. Auf der Vorderseite sind die ausgestreckte Hand einer Dirigentin und ein Globus mit den Zeitzonen zu sehen. Auf der Rückseite ist ein Uhrwerk abgebildet, "eines der weltweit bekanntesten Schweizer Qualitätsprodukte", wie Fritz Zurbrügg, Vizedirektor der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei der Präsentation erklärte. Die Note ist wie ihre Vorgängerin in gelb gehalten, allerdings im Format etwas kleiner. Sie kommt am Mittwoch nächster Woche in Umlauf.

SWISS MIT MEHR FLUGGÄSTEN: (Zürich) Swiss und die dazugehörige Fluggesellschaft Edelweiss hat im September 1,73 Millionen Passagiere befördert. Das ist gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 2,7 Prozent. Swiss hat die Steigerung der Passagierzahlen dabei mit weniger Flügen aber dem Einsatz von grösseren Flugzeugen erreicht. Bei unveränderter Auslastung der Flugzeuge ist die Zahl der Flüge im Vorjahresvergleich um 4 Prozent gesunken. Die Lufthansa Gruppe selbst hat die Passagierzahlen vor allem dank einer starken Angebotsausdehnung der Punkt zu Punkt Airlines Eurowings und Brussel Airlines im letzten Monat um 18 Prozent auf 12,68 Millionen Passagiere und die Zahl der Flüge um 10 Prozent auf 102'000 gesteigert.

LEADERPOSITION AUSGEBAUT: (Zürich) Die Cembra Money Bank übernimmt die EFL Autoleasing mit Sitz in Winterthur. Damit baut das auf Konsumkredite spezialisierte Institut seine Marktführerschaft im Bereich Fahrzeugfinanzierung weiter aus. Die Transaktion soll bis Ende Jahr vollzogen werden. Ein Kaufpreis wird in der Mitteilung nicht genannt. Nach der Übernahme wird bei Cembra das Leasing- und Kreditgeschäft im Automobilbereich ein Volumen von 1,9 Milliarden Franken aufweisen, was gemäss Unternehmensangaben einem Marktanteil von 15 Prozent entspricht. EFL Autoleasing arbeitet mit rund 600 Händlern zusammen und ist schweizweit Leasingpartner für Hyundai und SsangYong. Die Firma zählt auf Vollzeitbasis 26 Mitarbeitende.

2 PROZENT MEHR LOHN: (Zürich) Die Gewerkschaft Syna fordert für das nächste Jahr einen Lohnerhöhung von 2 Prozent für Angestellte der Möbelindustrie. Die Gewerkschaft begründet die Forderung mit den Nullrunden in den letzten drei Jahren. Die Forderung stellt die Gewerkschaft aus Anlass der Verlängerung des Gesamtarbeitsvertrages auf. Die Vertreter der Arbeitnehmenden, darunter auch Syna, haben der Verlängerung des GAV bis 2020 zugestimmt.

GEWINNWARNUNG: (Laufenburg AG) Der schweizerisch-deutsche Stromkonzern Energiedienst Holding AG mit Sitz im aargauischen Laufenburg hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das erwartete operative Ergebnis von 40 bis 50 Millionen Euro werde wohl nicht erreicht. Grund ist der Abbruch eines Projekts für ein neues Pumpspeicherkraftwerk in Süddeutschland. Die Aufgabe des Vorhabens bei Atdorf (D) belaste den EBIT mit rund elf Millionen Euro, teilte die Energiedienst Holding AG mit. Die Vorlaufkosten für das einst 2008 angekündigte Projekt seien verloren und führten zu einer einmaligen Belastung des Ergebnisses. Die EnBW Energie Baden-Württemberg und die Energiedienst Holding hätten am Vortag gemeinsam entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen und keine weiteren finanziellen Mittel mehr bereit zu stellen.

HÖHERE IMMOBILIENPREISE: (Zürich) Die Preise für Wohneigentum sind in der Schweiz im dritten Quartal leicht um 1,8 Prozent gestiegen. Mit 2,8 Prozent stiegen dabei die Preise für Einfamilienhäuser deutlicher als die Preise für Eigentumswohnungen, die nur um 0,5 Prozent teurer wurden. Dabei sind die Preise im gehobenen Segment gesunken, im mittleren Segment dagegen angestiegen. Bei den Einfamilienhäusern indes gingen in allen Landesregionen die Preise nach oben. Gegenüber dem Vorjahresquartal gaben die Wohneigentumspreise um 1,1 Prozent nach. In diesem Vergleich sind die Eigentumswohnungen heute 4,5 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Einfamilienhäuser wurden 1,4 Prozent teurer.

PASSAGIERREKORD: (Luxemburg) Mit rund einer Milliarde Passagieren hat der Flugverkehr in der Europäischen Union 2016 ein Rekordniveau erreicht. EU-weit legte die Zahl der Fluggäste um 5,9 Prozent zu. Am stärksten war der Passagierzuwachs mit über 20 Prozent in Bulgarien und Rumänien. Die meisten Passagiere gab es mit 249 Millionen insgesamt in Grossbritannien, gefolgt von Deutschland und Spanien. Mit Ausnahme von Frankfurt am Main und Brüssel nahm die Abfertigung an allen der 30 verkehrsreichsten Flughäfen zu. Brüssel litt in dem Jahr unter den Folgen der Terroranschläge am Flughafen und in der U-Bahn. London-Heathrow behauptete mit rund 75,7 Millionen Passagieren seine Position als grösstes europäisches Reise-Drehkreuz vor dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle und Schiphol in Amsterdam.

NEUER ANLAUF: (Brüssel) Die Brüsseler Behörde macht Druck bei der umstrittenen Einführung einer europäischen Einlagensicherung (Edis) für Banken. Eine vollständige EU-Bankenunion sei "unerlässlich für die Zukunft der Wirtschafts- und Währungsunion", sagte EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis in Brüssel. Die künftige europäische Einlagensicherung soll verhindern, dass Banken in Krisen noch stärker unter Druck geraten, weil die Kunden ihre Gelder nicht mehr sicher glauben und diese abziehen. Unter anderem gibt es Bedenken in Deutschland: Die Sparkassen fürchten, dass künftig mit ihren Geldern Ausfälle in anderen Ländern mit anfälligeren Bankensektoren finanziert würden. Als Kompromiss schlägt die EU-Kommission nun eine Einführung der gemeinsamen Einlagensicherung in zwei Phasen vor. Zuerst würde die europäische Einlagensicherung (Edis) nur dafür genutzt, in Notfällen die Liquidität der nationalen Sicherungssysteme sicherzustellen. Die Gelder müssten jedoch an Edis zurückgezahlt werden. Erst wenn die Zahl der faulen Kredite in Europas Bankbilanzen weiter gesenkt wurde, würde Edis auch dafür genutzt, Bankenverluste zu decken.

BATTERIE-GIPFEL: (Brüssel) Die EU-Kommission will bis Anfang nächsten Jahres ein EU-weites Bündnis für die Batterieherstellung erreichen. Bei einem Batterie-Gipfel in Brüssel seien die "ersten Bausteine gelegt" worden, erklärte der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic. Ziel ist es, eine europäische Produktion von Batteriezellen aufzubauen, die über die gesamte Wertschöpfungskette bis zum Recycling reicht. Denn bis jetzt dominieren bei Batteriezellen für Stromautos nämlich Unternehmen aus Japan, Südkorea und China wie Panasonic, NEC, LG, Samsung und BYD. Batteriezellen gelten als eine Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität.

NEUE GEFAHREN: (Washington) Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor neuen Risiken durch eine zu hohe Schuldenlast in vielen Ländern. Neben den Banken verspürten zunehmend auch andere Wirtschaftssektoren einen grossen Druck aus der Bedienung von Schulden, heisst es im Bericht zur Finanzstabilität des Weltwirtschaftsfonds. In China habe der Bankensektor inzwischen eine Grösse erreicht, die das Dreifache der Wirtschaftsleistung des gesamten Landes umfasst. Weltweit stecke ein Drittel der systemrelevanten Banken noch in Schwierigkeiten und könne bis ins Jahr 2019 hinein keine nachhaltigen Gewinne erwirtschaften. Die lange Periode ultrabilligen Geldes hatte viele Unternehmen und Privatleute zur Aufnahme hoher Kredite zu Niedrigzinsen verleitet. Insgesamt sind in den entwickelten Ländern die Privathaushalte laut IWF mit im Schnitt 65 Prozent des Bruttoinlandproduktes verschuldet.

NEUE ORGANISATIONSSTRUKTUR: (Wolfsburg) Der VW-Konzern bündelt seine hausinternen Zuliefer- und Komponentenwerke. Dazu schafft die Unternehmensgruppe eine neue, markenübergreifende Sparte "Konzern Komponente". Darin würden weltweit 56 Fabriken etwa für Getriebe, Motoren und Fahrwerkeelemente mit rund 80'000 Beschäftigten zusammengefasst, teilte Volkswagen mit. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Ziel sei eine effizientere Ausrichtung des internen Geschäfts mit Bauteilen, die auch in Modellen von VW-Töchtern Verwendung finden. Zudem soll der Wandel zur E-Mobilität konzernweit vorangetrieben werden.

KOOPERATION MIT RIVALE: (Dubai) Die arabische Fluggesellschaft Emirates ist offen für eine Kooperation mit dem kleineren Rivalen Etihad. Eine Fusion mit dem Grossaktionär von Airberlin sei allerdings unwahrscheinlich, aber Sache der Eigentümer, sagte Emirates-Präsident Tim Clark der Agentur Reuters. Eine engere Zusammenarbeit sei indes sinnvoll. Allerdings könnte es in einigen ausländischen Märkten Bedenken von Aufsichtsbehörden geben.

FAHRERLOSE BUSSE: (Berlin) Ein fahrerloser Elektrobus von der Haustür zum Bahnhof: Das ist die Zukunftsvision, die die Deutsche Bahn mit ihrer neuen Marke "ioki" verknüpft. Das Unternehmen wolle künftig Dienstleister für Gemeinden und Verkehrsbetriebe bei der Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs sein, erklärte die Deutsche Bahn in Berlin. In diesem Monat soll die erste fahrerlose Buslinie im bayerischen Bad Birnbach starten. In Hamburg wird die Bahn zudem kommendes Jahr einen Shuttlebus (mit Fahrer) einsetzen, den die Fahrgäste per Smartphone-App zu sich bestellen können. Ausserdem werde das Unternehmen dort ein Testfeld für fahrerlose Busse einrichten. Personenverkehrsvorstand Berthold Huber erklärte bei der Vorstellung von "ioki", dass die neuen Dienste "jederzeit digital buchbar" sein sollten, "in der Stadt wie auf dem Land mit Anschluss an die Schiene". Kunden würden kein eigenes Auto mehr benötigen.

ALIBABA INVESTIERT MILLIARDEN: (Peking) Alibaba bringt sich mit einer weiteren Milliardeninvestition gegen den US-Rivalen Amazon in Stellung. Der chinesische Internethändler will in den kommenden drei Jahren mehr als 15 Milliarden Dollar in den Aufbau von Forschungszentren stecken. Geplant seien Standorte in China, den USA, Russland, Israel und Singapur, teilte Chinas grösster Onlinehändler mit. Die Zentren sollen die Entwicklung neuer Technologien in den Sparten Künstliche Intelligenz, Quantencomputer und Finanztechnologie vorantreiben. Damit solle das Wachstum von Alibaba und seinen Partnern angetrieben werden, sagte Technologiechef Jeff Zhang.

PRODUKTION ZURÜCKGEFAHREN: (Amsterdam) Der niederländische Medizintechnikhersteller Philips setzt nach Kritik der US-Gesundheitsbehörde FDA die Produktion von Defibrillatoren in den USA teilweise aus. Das operative Ergebnis (Ebita) werde dadurch im Schlussquartal um 20 Millionen Euro gedrückt, teilte das Unternehmen mit. Im kommenden Jahr schlage die Unterbrechung mit 60 Millionen Euro auf das Ergebnis durch. Zugleich versicherte Philips, es müsse kein Defibrillator zurückgegeben werden. Das Unternehmen habe keinen Grund zur Annahme, dass es ein Risiko für Patienten gebe. Die Bedenken der US-Behörde richteten sich auf die Einhaltung der Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe (Good Manufacturing Practice) bis zum Jahr 2015 in zwei Fabriken.

UMSTRITTENE FÖRDERVERFAHREN: (Paris) Die französische Grossbank BNP Paribas stoppt die Zusammenarbeit mit Energiekonzernen, die Öl vor allem aus Ölsand- und Ölschiefer-Vorkommen gewinnen. Damit solle die Wende hin zu erneuerbaren Energien unterstützt werden, teilte das Geldhaus mit. Auch würden keine neuen Projekte mehr zum Transport von Öl und Gas finanziert, das mit den umstrittenen Förderverfahren gewonnen wurde. Die Bank hatte zuvor bereits die Finanzierung von Kohleminen und Kohlekraftwerken auf Eis gelegt. BNP will bis 2020 rund 15 Milliarden Euro in die Finanzierung von erneuerbaren Energie-Projekten stecken.