Bern (awp/sda) - Montag, 13. März 2017

HELVETIA MIT MEHR GEWINN: (St. Gallen) Der Versicherer Helvetia blickt auf ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr zurück. Die Integration der 2014 erworbenen Nationale Suisse und Basler Österreich ist fast vollständig abgeschlossen. Die neue Führungscrew strebt weiteres profitables Wachstum an und setzt auf digitale Angebote. 2016 sei es einmal mehr gelungen, sehr gute versicherungstechnische Ergebnisse zu erzielen. Trotz grosser Herausforderungen an den Kapitalmärkten sei das Anlageergebnis robust gewesen und alle Ländermärkte hätten profitabel gearbeitet, stellte der seit Ende August amtierende Helvetia-Chef Philipp Gmür fest. Der Gewinn nach IFRS-Rechnungslegung, der auch Sondereffekte aus der Integration der übernommenen Nationale Suisse und Basler Österreich beinhaltet, belief sich auf 377 Millionen Franken nach 310 Millionen im Jahr davor. Aus der Integration der beiden Unternehmen hat Helvetia 2016 Synergien von 118 Millionen Franken vor Steuern generiert.

MISERABLES ERGEBNIS: Der Backwarenkonzern Aryzta präsentiert wie angekündigt ein miserables Halbjahresergebnis. Dafür hat das schweizerisch-irische Unternehmen einen Interimsfinanzchef gefunden. David Wilkinson vom Beratungsunternehmen KPMG wird die finanziellen Geschicke von Aryzta leiten, bis ein definitiver Finanzchef gefunden ist. Der aktuelle CFO Patrick McEniff wird das Unternehmen per 31. März verlassen, ebenso wie Konzernchef Owen Killian und Americas-Chef John Yamin. Das Köpferollen ist eine Folge der Gewinnwarnung, die Aryzta im Januar aussprechen musste. Dennoch verfehlte das Ergebnis die Prognosen der Analysten: Der operative Gewinn (EBITA) brach 2016 um satte 31 Prozent auf 159 Millionen Euro ein. Auf Stufe Reingewinn ergab sich ein Minus von gut 22 Prozent auf 109 Millionen Euro.

WENIGER ALS ERWARTET: (Zürich) Die kriminellen Handlungen eines ABB-Managers in Südkorea kommen den Konzern weniger teuer zu stehen als bislang angenommen. Die Belastung vor Steuern liegt im Geschäftsjahr 2016 bei 73 Millionen Dollar und bleibt damit unter den im Februar geschätzten 100 Millionen Dollar. Grund für den geringeren Betrag sind zu erwartende Versicherungsentschädigungen in Höhe von rund 30 Millionen Dollar, wie ABB mitteilte. Der Geldverwalter der ABB-Niederlassung in Südkorea wird verdächtigt, Unternehmensgelder im Umfang von rund 100 Millionen Dollar veruntreut zu haben. Erst als der Mann am 7. Februar untertauchte, entdeckte ABB erhebliche finanzielle Unstimmigkeiten. Inzwischen läuft eine Untersuchung.

LGT WÄCHST WEITER: Die Liechtensteiner LGT hat im Geschäftsjahr 2016 weiter zulegen können. Die Bank der Fürstenfamilie erhöhte den Konzerngewinn um 9 Prozent 230 Millionen Franken. Die Erträge wuchsen um 5 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Beim Neugeldzufluss verzeichnete die Bank mit 11,7 Milliarden Franken einen neuen Rekord. Zum Ertragswachstum haben sowohl das Zinsen- wie das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft beigetragen. Im Handelsgeschäft dagegen waren 2016 die Erträge rückläufig. Die verwalteten Vermögen stiegen innert Jahresfrist um 18 Prozent auf 152 Milliarden Franken. Die Übernahme der britischen Vermögensverwalterin Vestra Wealth erhöhten die verwalteten Vermögen um 8 Milliarden Franken.

GEWINNPLUS FÜR BELIMO: (Hinwil ZH) Die in der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik tätige Belimo-Gruppe hat 2016 deutlich mehr verdient. Im Vorjahr hatten noch Währungseffekte auf das Ergebnis gedrückt. Der Reingewinn stieg im vergangenen Jahr um 24,1 Prozent auf 69,8 Millionen Franken, der Betriebsgewinn (EBIT) um 16,5 Prozent auf rund 87 Millionen Franken, wie Belimo schreibt. Die nun vorgelegten Zahlen liegen leicht über den vorläufigen Resultaten, die Belimo Anfang Februar veröffentlichte. Der Umsatz kletterte 2016 um 8,2 Prozent auf 533,7 Millionen Franken.

GEWINNSPRUNG FÜR HOCHDORF: (Hochdorf LU) Der Milchverarbeiter Hochdorf hat im Geschäftsjahr 2016 mehr verdient. Der Reingewinn erhöhte sich um 49,0 Prozent auf rekordhohe 19,4 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 11,5 Prozent auf 22,5 Millionen Franken zu. Zum erfreulichen Resultat habe vor allem das Schweizer Geschäft beigetragen, schreibt Hochdorf in einer Mitteilung. Die ausländischen Werke bekamen demnach den raueren Wind des internationalen Milchmarktes zu spüren. Zudem führt Hochdorf die guten Ertragszahlen auf Strategieanpassungen und Effizienzsteigerungen zurück.

BEDAUERN NACH ABSAGE: (Freiburg/Zug) Die Klinik- und Hotelbetreiberin Aevis Victoria bedauert das Nein des Lifewatch-Verwaltungsrates zu seinem freundlichen Übernahmeangebot. Lifewatch brauche einen starken Ankeraktionär mit breiter Präsenz im Gesundheitsmarkt, betonte Aevis Victoria. Noch vor einem Jahr habe der Lifewatch-Verwaltungsrat den Einstieg eines Ankeraktionärs explizit begrüsst und die Zusammensetzung des Gremiums entsprechend verändert, kritisierte Aevis in der aktuellen Medienmitteilung. Aevis könne eine "langfristige Vision" und die erforderlichen finanziellen Mittel zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells einbringen. Der Verwaltungsrat von Lifewatch lege zudem keine präzisen Zahlen zur Untermauerung seiner Empfehlung, das Angebot abzulehnen, vor. Am Freitagabend hatte der zuständige Lifewatch-Ausschuss bestehend aus vier Verwaltungsratsmitgliedern den Aktionären empfohlen, das Angebot von Aevis abzulehnen.

FRANKEN AUF 3-MONATS-TIEF: (Frankfurt/Zürich) Der Franken hat am Montag zum Euro den tiefsten Wert seit mehr als drei Monaten erreicht. Die Gemeinschaftswährung legte im Gegenzug auf bis zu 1,0825 Franken zu. Das ist der höchste Kurs seit Anfang Dezember. Experten führten den starken Euro auch auf Eingriffe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurück, die die Währung mit Interventionen schwächt. Der Euro stieg am Montagmorgen auch gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit mehr als vier Wochen. Die Gemeinschaftswährung legte bis auf 1,0710 US-Dollar zu. Auftrieb gaben dem Euro zunehmende Wetten auf eine nahende Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB).

PHARMA EINIGT SICH MIT MYLAN: (Basel) Der Pharmakonzern Roche und seine Tochter Genentech haben sich mit dem US-Pharmaunternehmen Mylan geeinigt. Konkret geht es um das das Herceptin-Biosimilar, für das Mylan von der US-Gesundheitsbehörde FDA bereits die US-Zulassung erhalten hat. In der Auseinandersetzung ging um Patentstreitigkeiten, die nun im Rahmen einer Einigung beigelegt seien, heisst es in einer Medienmitteilung von Mylan. Über die weiteren Details haben die Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Mylan dürfte damit eines der ersten Unternehmen sein, das für das Roche-Krebsmittel Herceptin ein Biosimilar auf den Markt bringt. Herceptin (Trastuzumab) ist seit 1998 auf dem Markt. 2016 erzielte der Konzern damit insgesamt einen Umsatz von 6,8 Milliarden Franken.

SELBSTFAHRENDE AUTOS: (Tel Aviv) Intel will die Zukunft des Autos mitgestalten und kauft den Zulieferer Mobileye, der Roboterwagen das Sehen beibringt. Der amerikanische Chip-Gigant zahlt für das Start-up aus Jerusalem insgesamt 15,3 Milliarden Dollar. Mobileye stellt mit seinen Kameras die Augen für heutige Assistenzsysteme und künftige selbstfahrende Autos. Zudem entwickelt die israelische Firma ein Steuersystem, das Signale verschiedener Sensoren verarbeitet. Intel wird damit wichtiger für die Autobranche und könnte viel stärker als bisher bei der Entwicklung von Fahrzeugen der Zukunft mitmischen. Intel und Mobileye kooperierten bereits unter anderem bei der Entwicklung der Roboterwagen von BMW, die zum Jahr 2021 auf die Strasse kommen sollen.

"GOLDENER FALLSCHIRM": (Sunnyvale) Der Abschied von der Yahoo-Spitze mit dem Verkauf des Web-Geschäfts an Verizon macht Marissa Mayer rund 23 Millionen Dollar reicher. Der 41-Jährigen steht eine Abfindung in Höhe von drei Millionen Dollar in bar und Aktien im Wert von knapp 20 Millionen Dollar zu. Der Verkauf des Web-Geschäfts - des Kerns des Internet-Urgesteins - soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen werden, wie Yahoo am Montag weiter mitteilte. Das Rest-Unternehmen, bei dem die Beteiligungen an der chinesischen Handelsplattform Alibaba und dem Gemeinschaftsunternehmen Yahoo Japan liegen, soll dann in Altaba umbenannt werden. Es soll von Thomas McInerney geführt werden, wie Yahoo weiter ankündigte. Er war früher unter anderem Finanzchef beim Internet-Konzern IAC, zu dem etwa die Videoplattform Vimeo und die Dating-App Tinder gehören.

STREIK VERLÄNGERT: (Berlin) Reisende an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld müssen bis Mittwochmorgen mit Flugausfällen rechnen. Der am Morgen begonnene Streik des Bodenpersonals werde bis 5.00 Uhr am Mittwoch verlängert, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Am Montag wurden wegen des Ausstands fast alle Flüge von und nach Berlin gestrichen. Auch die Verbindungen aus der Schweiz wurden gestrichen. Verdi hatte rund 2000 Beschäftige zum Streik zwischen Montag 4 Uhr und Dienstag gegen 5 Uhr aufgerufen. Auch die Verbindungen aus der Schweiz wurden gestrichen.

KLIMA-RISIKO IM FOKUS: (Boston) Der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock drängt Unternehmen verstärkt zur Beschäftigung mit Geschäftsrisiken des Klimawandels und Vorteilen eines vielfältigen Führungspersonals. Diese Themen stehen im Mittelpunkt der für dieses Jahr geplanten Gespräche mit Konzernchefs, heisst es in einem Blackrock-Papier. So sollen die Unternehmen Gefahren der Erderwärmung für ihr Geschäft benennen, etwa steigende Meeresspiegel für Immobilien in Küstenlage, sagte Blackrock-Managerin Michelle Edkins der Nachrichtenagentur Reuters.

ÜBERNAHME ERLAUBT: (Brüssel) Die EU-Kommission gibt Siemens grünes Licht für die Fusion seiner Windkraftsparte mit dem spanischen Konzern Gamesa zum weltgrössten Windturbinenbauer. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte, man habe die Genehmigung erteilt. Die Erlaubnis ist nicht mit Auflagen verknüpft. Zur Begründung verwiesen die Brüsseler Behörde darauf, dass der Markt für Windkraftanlagen an Land fragmentiert sei und auch nach dem Zusammenschluss mehrere Wettbewerber blieben. Auch bei Offshore-Anlagen ändere sich die Situation nicht wesentlich, da Siemens und der dänische Konzern Vestas bereits jetzt die beiden wichtigsten Rivalen seien.

ZUSAGEN VON GAZPROM: (Brüssel) Im Kartellverfahren gegen Gazprom wegen Abschottung osteuropäischer Märkte setzt die EU-Kommission auf eine Einigung mit dem russischen Staatskonzern. Das Unternehmen habe weitreichende Zusagen gemacht, die wettbewerbsrechtliche Bedenken ausräumten und günstigere Preise sicherten, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Es geht um die beherrschende Stellung von Gazprom als Lieferant für die drei Baltenstaaten sowie Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Bulgarien. Die EU-Kommission hatte im April 2015 in einer Beschwerde erklärt, Gazprom verstosse mit seiner Gesamtstrategie zur Abschottung dieser Gasmärkte gegen EU-Kartellvorschriften. Der russische Konzern musste mit einer Milliardenstrafe rechnen.