Bern (awp/sda) - Montag, 16. Januar 2017

AUF SPITZENPLATZ: Zum vierten Mal in Folge belegt die Schweiz im weltweiten Wettbewerb um die besten Talente Platz 1. Die Schweiz sei gut gerüstet für künftige technologische Herausforderungen, heisst es in einer Studie unter 118 Ländern, die im Vorfeld des WEF veröffentlicht wurde. Auf den weiteren Plätzen um die klügsten Köpfe folgen Singapur, Grossbritannien und die USA. Neben Schweden (Rang 5) befinden sich mit Dänemark, Finnland und Norwegen insgesamt vier nordische Länder in den Top 10. Sechs Pfeiler definierten die Forscher, um die Talent-Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu messen. In fünf der sechs rangierte die Schweiz in den Top Fünf. Die Schweiz zeichnete sich dabei besonders punkto Lebensqualität (Rang 1), Rahmenbedingungen (Rang 2), berufliche und technische Fähigkeiten (Rang 3), Attraktivität (Rang 5) und Wachstum (Rang 5) aus.

MEHR GÄSTE: Die Zahl der Übernachtungen in Schweizer Hotels ist im November leicht gestiegen - gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozent. Doch kumuliert von Januar bis November gingen die Übernachtungen zurück. Insgesamt verzeichnete die hiesige Hotellerie 1,9 Millionen Logiernächte, wie aus den publizierten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. Davon gingen 878'000 Logiernächte auf das Konto der inländischen Gäste. Das ist ein Plus von 0,9 Prozent oder 7900 Übernachtungen. Nur wenig mehr Gäste kamen aus dem Ausland. Sie generierten insgesamt 999'000 Logiernächte, eine Zunahme von 0,1 Prozent. Die kumulierte Zahl der Logiernächte von Januar bis November 2016 ist mit 33 Millionen allerdings um 0,5 Prozent tiefer als in der Vorjahresperiode. Grund dafür ist die sinkende Nachfrage von Gästen aus dem Ausland.

IM ZEICHEN DES AUTOS: Innovationen rund ums Thema Auto sollen an der Genfer Luxusuhrenmesse den Motor für die Uhrenindustrie wieder auf Touren bringen. Die 27. Ausgabe des Salons Internationale Haute Horlogerie (SIHH) hat am Montag die Tore für fünf Tage geöffnet. Die Branche befindet sich nach eineinhalb schwierigen Jahren mit Exportrückgängen in einer "Übergangsphase". Laut dem Präsidenten des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH), Jean-Daniel Pasche, gingen die Uhrenexporte 2016 um 10 Prozent zurück. Bei den Luxusuhren dürfte die Einbusse sogar bei 15 Prozent gelegen haben.

ATTRAKTIVE IMMOBILIEN: Die Schweiz bleibt für Immobilieninvestments weiterhin sehr attraktiv. Im aktuellen Trendbarometer von Ernst & Young (EY) geben knapp drei Viertel der 50 Befragten an, dass sie die Schweiz im direkten Vergleich mit anderen europäischen Ländern bevorzugten. Innert Jahresfrist hat sich die Attraktivität von Immobilien als Anlagen kaum verändert. Dies erstaunt allerdings nicht, da angesichts der tiefen Zinsen und volatiler Aktienmärkte Anlagealternativen zu Immobilien weiterhin rar sind. Die für 2017 zu erwartende Entwicklung der einzelnen Märkte wird sehr unterschiedlich bewertet. Bei Büroliegenschaften an 1A-Standorten gehen über die Hälfte der Investoren von stabilen Preisen aus. Für weniger attraktive Standorte wird grösstenteils von sinkenden Preisen ausgegangen. Für Wohnimmobilien an den besten Standorten rechnen gut 90 Prozent der Befragten mit stabilen oder steigenden Preisen.

GROSSE FORTSCHRITTE: Syngenta-Konzernchef Erik Fyrwald ist überzeugt von der baldigen Übernahme des Basler Agrarchemiekonzerns durch ChemChina. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Deal abschliessen werden. Wir machen grosse Fortschritte", sagte Fyrwald dem Fernsehsender CNBC am Rande des Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Transaktion habe die volle Unterstützung von ChemChina und der chinesischen Regierung und Syngenta arbeitet gut mit den Behörden in den USA und der EU zusammen. Die Kartellwächter hätten infolge anderer Transaktionen im Sektor mehr Daten angefordert. Syngenta und ChemChina haben der EU-Wettbewerbsbehörde Zugeständnisse angeboten, um Bedenken gegen die 43-Milliarden-Dollar-Transaktion zu zerstreuen. I

INVESTIEREN GEGEN HUNGER: Die Bekämpfung von Hunger und Armut in der Welt kann laut einer Studie der Grossbank UBS nur mithilfe des Finanzmarkts gelingen. Politische Entscheidungsträger sollten privatwirtschaftliche Investments vorantreiben, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Ohne diese Gelder werde die Umsetzung der sogenannten UNO-Nachhaltigkeitsziele schwierig - dazu zählen auch gute Bildung, Gesundheitsversorgung und der Ausbau erneuerbarer Energien. Jedes Jahr müssten 7 bis 10 Prozent der Weltwirtschaftsleistung aufgewendet werden, um die UNO-Nachhaltigkeitsziele am Ende zu erreichen, führten die Autoren der Studie aus. Dabei stützten sich die Politiker momentan noch zu sehr auf öffentliche Gelder. Die UBS selbst - einer der grössten Vermögensverwalter der Welt - will nun binnen fünf Jahren 5 Milliarden Dollar an Kundengelder neu in nachhaltige Projekte stecken. Ziel sei es, derlei Investments zur Normalität zu machen.

SOZIALE UNGLEICHHEIT: Die acht reichsten Männer besitzen zusammen mehr Geld als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Das geht aus einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam hervor. Die weltweite soziale Ungleichheit ist demnach grösser als angenommen. Bill Gates, Amancio Ortega, Warren Buffett, Carlos Slim Helu, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Larry Ellison und Michael Bloomberg: Sie besassen im vergangenen Jahr 426 Milliarden Dollar - 3,6 Milliarden Menschen kamen dagegen zusammen auf lediglich 409 Milliarden Dollar, wie Oxfam um Auftakt des WEF in Davos schreibt. Vor einem Jahr lag das Verhältnis liege bei 62 Personen, deren Vermögen jenem der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung entspricht. Oxfam fordert einen weltweiten Mindeststeuersatz für Konzerne, die Schliessung von Steueroasen, Transparenz bei Gewinnen und Steuerzahlungen internationaler Konzerne sowie Steuern auf sehr hohe Einkommen und Vermögen.

GEFAHREN FÜR KONJUNKTUR: Die Wirtschaftspolitik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump könnte nach Auffassung des Internationalen Währungsfonds (IWF) das Wachstum von Entwicklungs- und Schwellenländern beeinträchtigen. Der IWF sieht dennoch Chancen für eine anziehende Weltwirtschaft. Der IWF korrigierte in seinem aktuellen Ausblick für die Weltwirtschaft die Prognosen für Mexiko, Indien und Brasilien zum Teil deutlich nach unten. Insgesamt werde die Weltwirtschaft um 3,4 Prozent im laufenden und 3,6 Prozent im nächsten Jahr wachsen - nach 3,1 Prozent im 2016, sagte Obstfeld. Damit lässt der Fonds seine im Oktober getroffene Prognose weitgehend unverändert.

NEUER BRILLENGIGANT: Der italienische Brillenhersteller Luxottica, Prosuzent von Ray Ban, und der französische Brillenglasproduzent Essilor haben sich auf eine Fusion im Volumen von etwa 46 Milliarden Euro geeinigt. Der gemeinsame Umsatz werde 15 Milliarden Euro betragen und von mehr als 140'000 Mitarbeitern in über 150 Ländern erwirtschaftet werden, teilten beide Firmen mit. Die Delfin-Holding von Luxotticas Gründer Leonardo Del Vecchio solle im Zuge der Transaktion je Luxottica-Anteil 0,461 Essilor-Aktien erhalten.

US-INVESTITIONEN: Der chinesische Staatsfonds CIC will sein Engagement in den USA ausweiten. Wegen zu geringer Renditen an den Börsen würden alternative Investitionen ins Visier genommen, sagte CIC-Präsident Ding Xuedong in Hongkong. Es würden etwa weitere Beteiligungen im Private-Equity-Bereich und bei Hedgefonds angepeilt. Der Fonds wolle zudem mehr in die US-Infrastruktur und in die verarbeitende Industrie investieren - Sektoren, die von der Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump profitieren dürften. Die China Investment Corporation (CIC) verwaltet rund 750 Milliarden Dollar aus den Devisenreserven des Landes.

WENIGER UMSATZ: Der Modekonzern Hugo Boss hat das vergangene Jahr wie erwartet mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Die Erlöse gingen 2016 laut vorläufigen Zahlen um vier Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zurück, wie Hugo Boss in württembergischen Metzingen mitteilte. Um Währungseffekte bereinigt lag das Minus mit zwei Prozent im Rahmen der Planung. Der Modekonzern hat ein Jahr des Umbaus hinter sich. Boss war gescheitert mit einer teuren Ladenexpansion und dem Versuch, die Marke im Luxussegment zu etablieren. Auch die Krise in der Modebranche ging an dem Unternehmen nicht spurlos vorbei. Nach einer Gewinnwarnung Anfang 2016 wurde fast die komplette Führungsriege ausgewechselt, unprofitable Läden wurden geschlossen.

UNTER DRUCK: Der Verlust des letzten "A"-Ratings von Italien setzt der ohnehin schon schwer angeschlagenen Bankenbranche des Landes zu. Der italienische Bankenindex verlor zeitweise gut zwei Prozent. Unicredit und Banco BPM gehörten mit Kursverlusten von je rund drei Prozent zu den grössten Verlierern in der europäischen Bankenbranche. Ubi Banca büssten 1,8 Prozent ein, der Versicherungskonzern Generali rutschte um 2,7 Prozent ab. Die Ratingagentur DBRS hatte die Kreditwürdigkeit Italiens am Freitag auf "BBB" herabgestuft, nachdem sie bereits im August angekündigt hatte, einen solchen Schritt zu prüfen. Italien hat nun bei keiner grossen Ratingagentur mehr eine "A"-Bonitätsnote.

NEUE JETS: Die saudiarabische Billigfluggesellschaft flynas will 80 Airbus A320neo Flugzeuge im Umfang von 8,6 Milliarden Dollar kaufen. Die Bestellung umfasst eine neue Order von 60 Flugzeugen vom Typ A320neo. Dies sagte flynas-Chef Ajed Al- Dscheaid am Montag auf einer Pressekonferenz in Riad. 20 weitere Flugzeuge dieses Typs sollen statt der bereits bestellten alten 20 A320-Maschinen geliefert werden, bestätigte ein Airbus-Sprecher. Die Lieferung der Flugzeuge soll ab 2018 innerhalb von acht Jahren erfolgen. Die Vereinbarung umfasst flynas zufolge auch die Option auf 40 weitere A320neo-Flugzeuge.

MEHR BIER: Die deutschen Brauereien haben 2016 etwas mehr Bier verkauft als im Vorjahr. Es waren mehr als 96 Millionen Hektoliter nach 95,7 Millionen Hektoliter 2015. Bis November betrug das Plus 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Deutsche Brauer-Bund mitteilte. Nach jahrelangem Absatzrückgang sei der deutsche Biermarkt damit das dritte Jahr in Folge stabil. Die positive Entwicklung ist dem Export zu verdanken, der von Januar bis November um 4,2 Prozent auf 15,7 Millionen Hektoliter stieg. Dagegen nahezu unverändert blieb der Bierabsatz im Inland bei 72,4 Millionen Hektoliter in den ersten elf Monaten.

WENIGER TÖFFS: Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 26"391 neue Motorräder verkauft worden. Das sind 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund ist das nasse Frühlings- und Sommerwetter, wie die Schweizerische Fachstelle für Zweiradfragen SFZ mitteilte. Das Rekordverkaufsergebnis von 2015 konnte nicht erreicht werden. 2015 profitierten die Motorradhändler vor allem von der Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses und den damit einhergehenden tiefen Preisen sowie vom trockenen Sommer- und Herbstwetter.