Bern (awp/sda) - Dienstag, 18. Oktober 2016

GEWINNRÜCKGANG: Der Logistikkonzern Kühne+Nagel ist auf seiner Rekordjagd im Sommer ins Stolpern geraten. Das Traditionsunternehmen aus Schindellegi SZ musste im dritten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen. Während der Nettoumsatz um 2,4 Prozent auf 4,1 Mrd Fr. schrumpfte, sank der Betriebsgewinn (EBIT) zwischen Juli und Ende September um 3 Prozent auf 223 Mio. Franken. Unter dem Strich verdiente das mehrheitlich dem Milliardär Klaus-Michael Kühne gehörende Unternehmen 177 Mio. Franken. Das sind 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit hat der Konzern die Erwartungen der Finanzgemeinde deutlich verfehlt. An der Schweizer Börse tauchte die Aktie deutlich. Vor allem im wichtigen Seefrachtgeschäft und im Strassentransport bekam Kühne+Nagel den Gegenwind zu spüren. Die zurückhaltende Konsumentenstimmung in Teilen der EU und in den USA führte zu geringeren Exporten aus Asien.

KOOPERATION: Die Jungfraubahnen und das österreichische Skigebiet Sölden wollen künftig unter der Marke "Ultimate Summits" gemeinsam auftreten. Ziel der ungewöhnlichen Zusammenarbeit ist, die jeweilige schwächere Saison zu stärken. Bei Sölden ist das die Sommersaison. Der österreichische Wintersportort hofft durch die Zusammenarbeit, vermehrt auch als Sommerdestination zu punkten, insbesondere bei den asiatischen Gästen. Für die Jungfraubahnen dagegen ist die Zusammenarbeit eine Reaktion auf den anhaltenden Negativtrend im Wintersport. Das Zusammenspannen besteht inhaltlich einerseits aus einem Wissens- und Informationsaustausch, andererseits aus gemeinsamen Werbeauftritten an Wintersport-Anlässen und im touristischen Markt.

ÜBERPRÜFUNG: Die Wettbewerbskommission (Weko) prüft die Übernahme des Ostschweizer Ärztegrossisten Pharmapool durch die Berner Gesundheitsgruppe Galenica vertieft. Durch die Fusion könne eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt werden. Die Weko habe bei der vorläufigen Prüfung Anhaltspunkte dafür gefunden. Eine marktbeherrschende Stellung könne sich demnach insbesondere im Pharmagrosshandel für selbstdispensierende Ärzte ergeben, im Pharmagrosshandel für Apotheken schweizweit sowie im Arzneienverkauf im St. Galler Rheintal. Die Galenica-Tochter Galexis, die grösste Pharmagrosshändlerin der Schweiz, will Pharmapool für knapp 28 Millionen Franken kaufen.

ARBEITSBEDINGUNGEN: Jugendliche in der Schweiz haben im Vergleich zu Gleichaltrigen in der Europäischen Union die besten Arbeitsbedingungen. Während sich die Arbeitsqualität für Jugendliche nach der Finanzkrise von 2008 bis 2014 in vielen EU-Ländern verschlechterte, verbesserte sie sich in der Schweiz. Das zeigt der KOF Jugendarbeitsmarktindex für das Jahr 2014. Der Indexwert verbesserte sich von 5,62 auf 5,76 Punkte. Die Indexskala reicht von 1 bis 7. Die Zahl der Jugendlichen, die unfreiwillig Teilzeit arbeiten, hat abgenommen. Auch das Risiko, trotz Arbeit in Armut zu leben, hat sich verringert.

OPTIMISMUS: Der Frankenschock ist mehrheitlich überwunden: So lautet der Tenor der Schweizer Medien im Herbst. Im dritten Quartal zeichneten die Medien ein so optimistisches Bild der Wirtschaft wie seit Anfang 2015 nicht mehr - vor der Aufhebung des Euromindestkurses. Die Schweizer Wirtschaft habe die Wachstumserwartungen jüngst deutlich übertroffen, schreiben das Forschungsinstituts für Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Universität Zürich und die Beratungsfirma Commslab in ihrem Reputationsmonitor Wirtschaft. In der Folge würden vermehrt auch wieder optimistischere Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung geäussert. Die Reputation der Schweizer Wirtschaft verbessert sich um 0,9 Punkte auf minus 5 Punkte. Die Skala reicht von -100 bis +100 Punkte.

AUTOINDUSTRIE: Eine bessere Wirtschaftslage und tiefe Zinsen haben den Neuwagenmarkt im September etwas belebt. Die Verkäufe in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sind erstmals seit Februar wieder gestiegen (+8,3 Prozent). Nach einem Rückgang im Juli (-13,7 Prozent) und im August (-6,4 Prozent) konnten die positiven Zahlen im September den Verkaufsrückgang im dritten Quartal abbremsen, wie aus einer Mitteilung des Auto Gewerbe Verbands Schweiz (AGVS) und des Datenverarbeiters Eurotax hervorgeht. Gesamthaft sind seit Jahresbeginn mit dem Verkauf von 232'183 Neuwagen 3,1 Prozent weniger Fahrzeuge vertrieben worden als im Vorjahreszeitraum. Auffällig ist eine seit Anfang Jahr gestiegene Nachfrage nach alternativ angetriebenen Autos (+11,1 Prozent, Marktanteil 4,7 Prozent). Eurotax Schweiz rechnet neu für das Gesamtjahr mit 315'000 Neuimmatrikulationen (-2,5 Prozent).

NEU AN BORD: Eine weitere Schweizer Bank schliesst sich der mobilen Zahllösung Apple Pay an: Die Regionalbank Linth bietet ihren rund 65'000 Kunden ab sofort eine Kreditkarte an, die bei Apple Pay hinterlegt werden kann. Die in der Ostschweiz tätige Bank Linth spannt dabei mit der Kartenherausgeberin Cornèrcard zusammen. Auf Bankenseite setzten bis anhin erst die Bank Cornèr und die Graubündner Kantonalbank auf die Bezahllösung von Apple. Die Prepaid-Anbieter Swissbankers und Valora sind ebenfalls an Bord. Die fünf grössten Schweizer Banken hingegen wollen von Apple Pay vorerst nichts wissen und setzen stattdessen auf das Gemeinschaftsprodukt Twint. Die neue Schweizer App soll Mitte Januar zum Download angeboten werden.

AUFRÜSTUNG: Angesichts der Aufrüstung der Kabelnetzkonkurrenz verleiht die Swisscom ihrem traditionellen Kupfernetz nochmals Schub. Schweizweit setzt der "blaue Riese" eine neue Technologie ein, um die Surfgeschwindigkeiten in Gemeinden auf dem Land bis zu verfünffachen. Nach einer vierjährigen Testphase hat seit September der landesweite Ausbau der Technologie G.fast (sprich: Dschi-dot-fast) begonnen. Dafür legt der Konzern Glasfaserleitungen und entsprechende elektronische Ausrüstung bis in die Verteilschächte der einzelnen Strassen statt nur in die Quartierkästen. Dadurch verkürzt sich die Länge der Kupferleitung zwischen Kunde und Verteilknotenpunkt von maximal 750 Meter auf rund 200 Meter. So sind auf dem Kupfernetz höhere Geschwindigkeiten möglich. Zusammen mit der neuen Technologie G.fast klettert das Spitzentempo von derzeit 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) auf bis zu 500 Mbit/s.

ZUKAUF: Der Baustoffhersteller Sika übernimmt den Mörtelproduzenten Ronacrete. Der Hersteller von Reparaturmörtel, Fliessenklebstoffen und anderen Baustoffen ist in Hongkong ansässig und produziert in der benachbarten Provinz Guangzhou. Die Akquisition erfolge im Rahmen des weltweiten Ausbaus des hochmargigen Mörtelgeschäfts, schreibt Sika in einer Mitteilung. Das Werk von Ronacrete erweitere das Sika-Netz an Mörtelfabriken auf 89 Standorte. Zudem ermögliche die Übernahme Sika, "vollumfänglich" an Hongkongs wachsendem Baumarkt zu partizipieren.

BEZAHLEN AM KIOSK: Die Kioskbetreiberin Valora lockt Kunden aus der kosovarischen und mazedonischen Gemeinschaft in der Schweiz mit Finanzdienstleistungen. Neu bietet Valora den Kunden von Air Prishtina eine Bezahlmöglichkeit für Flugtickets an. Online oder telefonisch gebuchte Tickets können in einer der K-Kiosk- oder Press&Books-Verkaufsstellen in der Schweiz bezahlt werden, wie Valora mitteilte. Air Prishtina bietet Flugreisen in den Kosovo und nach Mazedonien an. Laut Mitteilung schlägt Air Prishtina seit 35 Jahren für die in Europa lebenden Landsleute die Brücke in die Heimat.

BLOCKADE: Die EU-Minister habenin Luxemburg kein grünes Licht für die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens Ceta mit Kanada geben können. Hauptgrund dafür ist ein Vorbehalt Belgiens. Denn das Parlament der belgischen Region Wallonien hatte Ceta am vergangenen Freitag eine Absage erteilt. Für die Zustimmung Belgiens zu dem Handelspakt ist aber grünes Licht aller drei Regionen des Landes erforderlich. Daher war es Belgien am Dienstag nicht möglich, Ceta zuzustimmen. Trotz allem zeigte sich der slowakische Wirtschaftsminister Peter Ziga zuversichtlich, dass die Vorbehalte in den kommenden Tagen ausgeräumt werden können und das Abkommen wie geplant am 27. Oktober gemeinsam mit Kanada unterzeichnet wird. "Es mag kein Sprint sein, aber es ist auch kein Marathon", sagte der Slowake, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat.

HANDY-VERBOT: Der Lufthansa-Konzern verbietet auf sämtlichen Flügen die Mitnahme des explosionsgefährdeten Smartphones Galaxy Note 7 von Samsung. Die Anordnung gelte ab sofort und bis auf Weiteres, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Dienstag der französischen Nachrichtenagentur AFP. Das Smartphone dürfe "aus Sicherheitsgründen nicht mit an Bord" und dürfe auch weder ins Handgepäck noch ins aufgegebene Gepäck gesteckt werden. Das Verbot gilt dem Sprecher zufolge für alle Fluggesellschaften der Lufthansa Group, zu der unter anderem die Swiss, Eurowings und Austrian Airlines gehören.

ENTSCHÄDIGUNG: Im Desaster um das explosionsgefährdete Galaxy Note 7 will der südkoreanischer Elektronikkonzern Samsung seine Zulieferer für die Einstellung der kompletten Produktion entschädigen. Jedoch nannte das Unternehmen keine konkreten Summen. Das Aus für das Galaxy Note 7 trifft eine Reihe von Unternehmen, die beispielsweise Kameramodule oder Schutzhüllen für die Geräte produzieren. Ihre Verluste durch den Produktionsstopp werden auf 1,7 Milliarden Dollar geschätzt. Samsung rechnet selbst mit Belastungen von rund 5,3 Milliarden Dollar.

FINANZLOCH: Der Kursverfall des Pfunds nach dem Brexit-Votum hat im Haushalt der Europäischen Union ein Loch von mehreren hundert Millionen Euro aufgerissen. Darauf wies der für den Haushalt zuständige Berichterstatter im EU-Parlament, der SPD-Politiker Jens Geier, in Brüssel hin. Der Grund: Der britische Beitrag zu dem in Euro aufgestellten Haushalt wird in Pfund beglichen. Umgerechnet werde nach dem Kurs Ende 2015. Seit der Entscheidung der Briten für den Austritt im Juni habe die britische Währung gegenüber dem Euro mehr als zehn Prozent an Wert verloren. Folglich komme in Euro nicht der volle benötigte Betrag an.

INFLATION: Die Inflation in Grossbritannien ist im September so hoch ausgefallen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die Konsumentenpreise stiegen im Vorjahresvergleich um ein Prozent, wie die nationale Statistikbehörde mitteilte. Das war das stärkste Plus seit November 2014. Insbesondere Damenbekleidung sei teurer geworden, erklärte die Behörde. Im August hatte die Inflationsrate 0,6 Prozent betragen. Eine direkte Verbindung der Preisentwicklung zum Absturz des Pfunds nach dem Brexit-Votums zogen die Statistiker nicht - im Gegensatz zu Analysten.

TEUERUNG: Die Konsumentenpreise in den USA haben im September so stark angezogen wie seit Oktober 2014 nicht mehr. Sie stiegen zum Vorjahr um 1,5 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte. Insbesondere höhere Kosten für Treibstoffe und Mieten trieben die Lebenshaltungskosten nach oben. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Zuwachs gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 1,1 Prozent im August. Die US-Notenbank Federal Reserve strebt bei der Inflation zwei Prozent an.

TRENDUMKEHR: Der Computer-Gigant IBM hat die Erwartungen im vergangenen Quartal übertreffen und seinen Umsatzschwund bremsen können. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sanken die Erlöse nur noch um 0,3 Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar. Der Zeitraum von Juli bis September war das 18. Quartal in Folge mit einem Umsatzrückgang. Im Vorquartal hatte dieser noch bei drei Prozent gelegen. Der Gewinn sank zuletzt um 4,4 Prozent auf 2,85 Milliarden Dollar. Vor Sonderposten verdiente IBM aber mehr Geld als erwartet. An der Ergebnisprognose für das Gesamtjahr hielt das Management fest.

ERFOLGREICH: Der wieder florierende Anleihenhandel hat die US-Investmentbank Goldman Sachs im dritten Quartal beflügelt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Dollar. Die gesamten Einnahmen der Bank legten um 19 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar zu, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Die Ergebnissen übertrafen die Erwartungen von Analysten deutlich. Goldman-Chef Lloyd Blankfein zeigte sich zufrieden und sprach von einer "soliden Leistung".

KURSSPRUNG: Netflix hat das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen: Nach unerwartet gut ausgefallenen Quartalszahlen sprang die Aktie um rund ein Fünftel hoch. Netflix konnte im vergangenen Vierteljahr 3,57 Millionen neue Kunden gewinnen. Den Ausschlag hätten populäre Eigenproduktionen wie die Mystery-Serie "Stranger Things" gegeben, sagte Netflix-Chef Reed Hastings. Der Streamingdienst selbst hatte zuvor einen Zuwachs von 2,6 Millionen Abo-Nutzern in Aussicht gestellt. Auch der Umsatz übertraf mit einem Plus von 32 Prozent auf 2,29 Milliarden Dollar die Erwartungen der Börsianer. Der Gewinn schoss im Jahresvergleich um 75 Prozent auf 51,5 Millionen Dollar hoch. Das war ebenfalls deutlich besser als erwartet.

ZURÜCKGESTUTZT: Der Niedergang des britischen Pfunds zwingt jetzt auch den irischen Billigflieger Ryanair, seine Gewinnziele deutlich zu kappen. Nachdem der Rivale Easyjet und die British-Airways-Mutter IAG ihre Erwartungen schon kurz nach dem Brexit-Votum Ende Juni zusammengestrichen hatten, drückte am Dienstag Ryanair-Chef Michael O'Leary seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2017 erwartet die Ryanair-Spitze nun noch ein Gewinnplus von 7 Prozent auf 1,30 bis 1,35 Milliarden Euro. Im Sommer hatte das Management eine Steigerung um 12 Prozent auf 1,375 bis 1,425 Milliarden Euro angepeilt.

GEBREMST: Der Vorstoss der chinesischen Behörden für mehr Lebensmittelsicherheit und daraus resultierende Umwälzungen im Handel haben den französischen Lebensmittelkonzern Danone gebremst. Das Geschäft mit Säuglingsnahrung - normalerweise einer der Wachstumstreiber im Konzern - entwickelte sich im dritten Quartal nicht mehr so stark wie sonst. Dadurch legte Danones Umsatz aus eigener Kraft zwischen Juli und September nur um 2,1 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu, wie Danone mitteilte. Dies war weniger als Analysten erwartet hatten. Zu aktuellen Wechselkursen ergab sich ein Minus von knapp 2 Prozent. Die Babynahrungs-Sparte, die in den ersten sechs Monaten noch um 6 Prozent zugelegt hatte, wuchs im dritten Quartal nur noch um 1,7 Prozent.

STEIGERUNG: Der US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) hat dank eines starken Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Medikamenten Umsatz und Gewinn gesteigert. Die Erlöse kletterten im dritten Quartal um vier Prozent auf 17,82 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg zum Vorjahreszeitraum sogar um 27 Prozent auf 4,27 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Produktpalette reicht von Arzneiprodukten über Pflegemittel bis hin zu medizinischen Artikeln.

RÜCKGANG: Bei der britischen Luxus-Modemarke Burberry können auch vorteilhafte Währungseffekte durch das schwache Pfund die Nachfrageflaute nicht überdecken. Trotz florierender Geschäfte auf dem Heimatmarkt wies der Konzern einen Umsatzrückgang aus. Die Verkaufserlöse summierten sich im abgelaufenen Geschäftshalbjahr (per Ende September) auf 1,16 Milliarden Pfund (knapp 1,4 Milliarden Franken). Auf vergleichbarer Basis waren dies vier Prozent weniger als vor Jahresfrist. Dies lag an schwachen Auslandsabsätzen, Analysten zufolge vor allem in den USA. Auf dem Heimatmarkt schoss der Umsatz im vergangenen Quartal dagegen um 30 Prozent nach oben. Angelockt wurden die Besucher auch von dem für sie günstigen Pfund-Kurs, der im Zuge der Brexit-Abstimmung Ende Juni massiv gefallen war.

SCHULDENSCHNITT: Der griechische Zentralbankchef Giannis Stournaras hält eine Rückkehr seines Landes an die internationalen Finanzmärkte ohne Schuldenschnitt für unmöglich. Wenn die griechischen Staatsschulden nicht als tragfähig eingestuft würden, werde der für 2018 geplante Schritt nicht machbar sein, sagte Stournaras auf einer Unternehmerkonferenz. Die Gespräche über einen Schuldenschnitt "müssen jetzt beginnen und so schnell wie möglich abgeschlossen werden". Die Gläubiger Griechenlands sind über einen solchen Schritt allerdings geteilter Meinung. Deutschland hält einen Schuldenschnitt nicht für sinnvoll. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hingegen fordert ihn vehement.

MILLIONEN-BUSSE: Mit angeblichen Absprachen über den Silber-Preis hat sich die Deutsche Bank eine Strafe von 38 Millionen Dollar eingehandelt. Das Frankfurter Geldhaus legte damit ein Verfahren zu den Manipulations-Vorwürfen bei, wie aus Unterlagen des Bundesgerichts im New Yorker Stadtteil Manhattan hervorgeht. Grundsätzlich hatte sie der Zahlung bereits im April zugestimmt, die Summe war aber noch nicht bekannt. Die Klägeranwälte, die Investoren vertreten, hoffen nun darauf, dass die Einigung mit der Deutschen Bank zum "Eisbrecher" für die Vergleichsverhandlungen mit anderen Banken werden könnte. Es fehlt noch die formale Zustimmung des Gerichts.

CHEFWECHSEL: Visa bekommt einen neuen Chef. Laut dem US-Kreditkartenkonzern gibt Charles Scharf seinen Posten zum 1. Dezember auf, weil er nicht mehr genug Zeit in San Francisco verbringen könne, um seine Aufgaben effektiv zu erledigen. Nachfolger wird Alfred Kelly, heute Verwaltungsratsmitglied bei Visa und früher Präsident von American Express. Visa-Aktien fielen nach der Ankündigung nach Börsenschluss um 1,8 Prozent. Unter Scharf hatte sich ihr Wert mehr als verdreifacht.