In den nächsten drei Tagen werden für den größten Teil Südchinas Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius erwartet, in einigen Gegenden sogar über 40 Grad Celsius, wie die nationalen Meteorologen am Freitag mitteilten.

Wie viele Teile Asiens wurde auch China in den letzten Wochen vor dem eigentlichen Sommerbeginn auf der Nordhalbkugel von extrem heißem Wetter heimgesucht. Am Montag erlebte Shanghai den heißesten Tag im Mai seit mehr als 100 Jahren. In den Provinzen im Süden herrschte glühende Hitze, die die Stromnetze auf die Probe stellte, da die Nachfrage nach Klimaanlagen bei privaten, gewerblichen und industriellen Nutzern in die Höhe schnellte.

Die Stromlast in den wichtigsten Produktionszentren im Süden, darunter Guangdong, ist in den letzten Tagen auf historische Höchstwerte gestiegen. China Southern Power Grid, einer der beiden Netzbetreiber des Landes, verzeichnete eine Leistung von 222 Millionen Kilowatt und erreichte damit historische Höchstwerte. In der Provinzhauptstadt Guangzhou kletterte die Stromlast am 30. Mai auf 21 Millionen Kilowatt und lag damit um mehr als 20% höher als im Vorjahr.

In den letzten Tagen stieg die Stromlast in Hainan zum ersten Mal über 7 Millionen kW, während die Stromlast in Guangxi nicht nur einmal, sondern zweimal neue Rekordwerte erreichte, wie staatliche Medien berichteten. In anderen südlichen Provinzen, darunter Yunnan und Guizhou, werden in den kommenden Tagen weitere Anstiege erwartet.

Im Sommer 2022 zwang die extreme Hitze in China die Behörden, den Stromverbrauch zu rationieren. Auch die Wasserkraft, die in riesigen Provinzen wie Sichuan eine wichtige Rolle spielt, wurde durch die anhaltende Dürre in Mitleidenschaft gezogen.

Starke Konvektionswetterlagen haben in den letzten Wochen auch in Zentralchina Verwüstungen angerichtet, wobei lang anhaltende Regenfälle und sogar Hagel die laufende Weizenernte des Landes verwüsteten. In der Provinz Henan, die als Kornkammer Chinas bekannt ist, werden mäßige bis starke Regenfälle bis mindestens zum 4. Juni erwartet.