BERLIN (Dow Jones)--Mit der schrumpfenden Produktion von Verbrennungsmotoren verschwinden Experten zufolge mehr Jobs als Beschäftigte in den kommenden Jahren regulär in den Ruhestand gehen. Bis 2025 verabschieden sich rund 75.000 Angestellte der Autoindustrie in die Rente, wie aus einer Studie des Ifo-Instituts im Auftrag des Automobilverbandes VDA hervorgeht. Dem stehen jedoch mindestens 178.000 Personen entgegen, die direkt oder indirekt vom Verbrenner abhängen. Deren Arbeitsplätze könnten vor dem Aus stehen, falls die Produktion von Verbrennern so stark zurückgeht, wie es die strengeren EU-Flottengrenzwerte derzeit erforderten.

"Wir sehen schon an der Entwicklung der Produktionswerte, dass für Elektroautos ganz andere Teile benötigt werden als für Verbrenner", betonte Ifo-Studienautor Oliver Falck. "Die Transformation ist noch nicht im gleichen Umfang bei der Beschäftigung angekommen." Vor allem für die mittelständisch geprägte Zuliefererbranche sei der Übergang zur Elektromobilität eine große Herausforderung.

Der Studie zufolge geht der Trend auch bis 2030 so weiter. Dann werden 147.000 Produktionsbeschäftigte in Rente gehen, davon rund 73.000 im Fahrzeugbau. Allerdings arbeiten mindestens 215.000 in der Herstellung von Verbrennerprodukten, davon 165.000 direkt in der Automobilindustrie. Der Wert der Produktgruppen, die direkt vom Wandel zur Elektromobilität betroffen sind, sank bereits zwischen 2015 und 2019 um rund 13 Prozent oder mehr als 22 Milliarden Euro. Die Beschäftigung bei diesen Produkten ging dabei nur um rund 2 Prozent zurück. "Parallele Produktionsstrukturen erforderten noch viel Personal", erklärte dies Falck.

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May 06, 2021 05:30 ET (09:30 GMT)