Berlin (Reuters) - Der Markt für Wohnimmobilien präsentiert sich einer Studie zufolge trotz der Pandemie krisenfest. Corona und die allgemeine Marktlage hätten sogar zu einem verstärkten Nachfrageschub geführt, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Portals Immoscout24 hervorgeht.

Demnach gingen dort im Februar 33 Prozent mehr Kontaktanfragen zum Häuserkauf ein als im Vorjahreszeitraum. Bei Eigentumswohnungen stieg die Nachfrage um 34 Prozent - und zwar vor allem nach denen, die ausreichend Platz für Homeoffice und Homeschooling bieten. So wurden im Februar 129 Prozent mehr Kontaktanfragen für Eigentumswohnungen über 150 Quadratmetern registriert.

Ein Trend zum Wegzug aus der Stadt zugunsten des Landes sei nicht erkennbar, hieß es. Die Nachfrage zog demnach sowohl in Berlin, München, Hamburg, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart an als auch in den jeweiligen Speckgürteln. "Deutschlandweit boomt die Nachfrage nach Wohnimmobilien zum Kauf", sagte der Geschäftsführer von Immoscout24, Ralf Weitz. "Anders als erwartet, liegt das aber nicht an einer Verschiebung von der Stadt ins Umland, also einer Stadtflucht." Die erhöhte Nachfrage in den Speckgürteln sei nicht zulasten der Stadtkerne gegangen. Das niedrige Zinsniveau und das neue Provisionsrecht, das Käufer entlaste, begünstigten das Interesse am Immobilienkauf.

Es zeigten sich starke regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und ihren Umlandgemeinden. Während die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main im Februar mit einem Plus von einem Prozent nur leicht über dem Vorjahresniveau lag, verzeichneten Berlin mit 38 Prozent und Hamburg mit 36 Prozent deutlich mehr Kontaktanfragen. In den Speckgürteln lag die Spanne zwischen plus 14 Prozent in Frankfurt und plus 70 Prozent in Köln.

Angespannt bleibt den Angaben zufolge die Lage bei Mietwohnungen. Demnach kommen deutschlandweit auf eine auf Immoscout24 neu angebotene Wohnung 33 Bewerber.