FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem coronabedingten Einbruch des Dividenden-Volumens um 18 Prozent im Jahr 2020 zeichnet sich in diesem Jahr eine Stabilisierung ab. Wie die aktuelle Dividendenstudie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und des isf Institute for Strategic Finance an der FOM Hochschule zeigt, hat sich das Ausschüttungsverhalten generell normalisiert: Der Anteil der Dividendenzahler stieg auf 75 Prozent von 65 Prozent.

Die 160 im DAX, MDAX und SDAX enthaltenen Aktiengesellschaften werden für dieses Jahr auf Basis ihrer bisherigen Ankündigungen insgesamt rund 44,7 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten, wie aus der Studie weiter hervorgeht. Gegenüber 2020 entspricht dies einem Anstieg um 4,9 Prozent, wobei der Zuwachs bei den DAX-Konzernen mit 0,4 Prozent auf gut 34,3 Milliarden Euro am geringsten ausfällt. Zwar will die Hälfte aller DAX-Mitglieder die Dividende anheben, dies wird jedoch durch Abschläge bei Großzahlern wie Bayer (minus 29 Prozent) oder Siemens (minus 10 Prozent nach dem Spinoff von Siemens Energy) neutralisiert.

Mit einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Ausschüttungssumme von rund 4 Milliarden Euro zahlt die Allianz SE erneut am meisten. Auf Platz zwei folgt mit ebenfalls gleichgebliebenen gut 3 Milliarden Euro BASF. Die stärksten Anhebungen im DAX gibt es bei Daimler (plus 50 Prozent), der Deutschen Post AG (plus 17 Prozent), SAP (plus 17 Prozent), Deutsche Wohnen (Plus 14 Prozent) sowie Fresenius Medical Care (plus 12 Prozent).

Die MDAX-Unternehmen steuern laut der Studie 2021 rund 7,4 Milliarden Euro zu den Gesamtausschüttungen bei. Das 14-prozentige Plus gegenüber 2020 resultiert demnach primär aus der Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen bei Freenet (210 Millionen Euro), der Anhebung von Aroundtown (plus 57 Prozent) sowie der Einbeziehung von Porsche (340 Millionen Euro) und Beiersdorf ( 175 Millionen Euro) in den Index. Top-Zahler im MDAX ist mit 902 Millionen Euro Siemens Healthineers.

Der starke Anstieg der Dividendensumme im SDAX, der damit erstmals auch die Drei-Milliarden-Euro-Marke knackt, ist laut der Studie vor allem auf RTL zurückzuführen. Der Medienkonzern nimmt die Ausschüttung wieder auf und ist mit einer Dividendensumme von 464 Millionen Euro auch gleich größter Zahler im SDAX.

Die Tatsache, dass die Ausschüttungsquote in den Auswahlindizes mit einem Durchschnitt von 42 Prozent wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht habe, nachdem die Quote im vergangenen Jahr auf 38 Prozent gefallen war, belege, dass die Unternehmen positiver in die Zukunft blickten und die Zeiten der massiven Risikovorsorge scheinbar vorbei seien, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.

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April 08, 2021 06:25 ET (10:25 GMT)