Basel (awp) - Straumann hat das Jahr 2022 stark begonnen. Der Dentalimplantat-Hersteller steigerte im ersten Quartal den Umsatz nicht nur markant, sondern erzielte gar einen neuen Rekordwert bei den Verkäufen. Die Erwartungen der Analysten wurden mit dem Zahlenkranz geschlagen.

Konkret nahm der Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 um rund 25 Prozent auf 588,9 Millionen zu - ein neuer Rekordwert für die Basler. Organisch, also ohne Akquisitionen und Währungseffekte, betrug das Wachstum gar rund 27 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Die digitalen Lösungen, allen voran die Intraoralscanner, hätten sich sehr gut entwickelt, hiess es. "Insgesamt verfolgten wir konsequent unsere strategischen Prioritäten, um den langfristigen Erfolg zu sichern", wurde CEO Guillaume Daniellot in der Meldung zitiert.

Lateinamerika stark gewachsen

Nach Regionen betrachtet fiel das Wachstum überall zweistellig aus. Besonders steil nach oben ging es mit einem Plus von rund 56 Prozent auf neu 39,3 Millionen in Lateinamerika. Im Segment der Premium-Implantate hätten dort die BLT-Implantate massgeblich zum Erfolg beigetragen. Am schnellsten sei das Wachstum in der Region in Argentinien und Mexiko ausgefallen.

Am moderatesten fiel der Zuwachs mit +21,7 Prozent hingegen in Asien-Pazifik aus. Der Patientenzulauf in den meisten Ländern sei dort insgesamt hoch geblieben, teilte das Unternehmen mit. Eine Ausnahme sei jedoch China. Dort sind bekanntlich Covid-19-Lockdowns verhängt worden, etwa in Shanghai, was den Patientenzustrom abgebremst hat. Auch konnte laut Straumann beobachtet werden, dass Patientinnen und Patienten Zahnbehandlungen aufgrund einer erwarteten neuen volumenbasierten Beschaffungspolitik in China verschoben haben.

Erwartungen übertroffen

Die Erwartungen der Analysten hat das Unternehmen mit diesen Zahlen auf Gruppenebene und auch in sämtlichen Regionen klar übertroffen. Nichtsdestotrotz halten die Basler mit Blick nach vorne an ihrer bisherigen Prognose für 2022 fest.

So streben sie ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich mit einer erwarteten Profitabilität von rund 26 Prozent an. Die Gruppe ist ausserdem laut eigenen Aussagen bemüht, Unterbrechungen in den Lieferketten, inflationäre und geopolitische Entwicklungen zu antizipieren und zu begrenzen. Dabei sollen gleichzeitig umfangreiche Wachstumsinvestitionen getätigt werden.

Zukauf im Software-Bereich

Weiter gab Straumann eine Akquisition bekannt. So erwirbt das Unternehmen eine strategische Minderheitsbeteiligung an Carestack, einer cloudbasierten Praxismanagement-Software. Sie sei für Einzel- und Gruppenpraxen sowie für Dentalklinik-Ketten geeignet.

Die Partnerschaft werde es Zahnarztpraxen ermöglichen, die Behandlungsplanung, die Digitalisierung der Praxisverwaltung sowie die automatische Abrechnungsabwicklung zu vereinfachen, hiess es im Communiqué. Damit würden die Kundinnen und Kunden von Straumann Group unterstützt, den Patienten ihre Behandlungen effizienter anzubieten.

kw/kae