Berlin (Reuters) - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im September sprunghaft gestiegen.

Sie erhöhten sich um 23,1 Prozent auf 78,2 Milliarden Euro, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Der Vorjahreszeitraum war durch Belastungen in der Coronavirus-Krise schwach. Hohe Zuwächse gab es nun vor allem bei der Lohn- und Umsatzsteuer.

Im August hatte das Plus gut acht Prozent betragen. In den ersten neun Monaten zusammen legten die Einnahmen von Bund und Ländern auf gut 541 Milliarden Euro zu, das sind 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zur deutschen Konjunktur hieß es, die Erwartungen von Experten für dieses Jahr seien zuletzt zwar nach unten korrigiert worden. "Gut gefüllte Auftragsbücher lassen aber für das nächste Jahr kräftige konjunkturelle (Nachhol-)Impulse aus der Industrie und damit eine entsprechend stärkere gesamtwirtschaftliche Dynamik erwarten." Bei der zuletzt deutlich angezogenen Teuerung sei im nächsten Jahr mit einer Rückkehr zu "deutlich moderateren Inflationsraten" zu rechnen. Im September waren die Preise in Deutschland um 4,1 Prozent angezogen, die Quote lag damit erstmals seit 1993 oberhalb von vier Prozent.