BARCELONA (dpa-AFX) - Die vorgezogene Neuwahl des Parlaments der spanischen Konfliktregion Katalonien ist wegen der Corona-Pandemie vom 14. Februar auf den 30. Mai verschoben worden. Das Dekret zur Verlegung der Abstimmung sei am Freitag auf einer Kabinettssitzung gebilligt worden, teilte die Regionalregierung in Barcelona mit.

Wegen des weiterhin schwelenden Unabhängigkeitskonflikts gilt die Wahl in Katalonien als sehr wichtig. Nach dem illegalen Referendum der Separatisten vom 1. Oktober 2017 sitzen zahlreiche Politiker und Aktivisten hinter Gittern. Es gab für sie Haftstrafen von bis zu 13 Jahren. Andere flohen ins Exil. Die Separatisten sind in der Region aber weiterhin an der Macht. Die regionalen Parteien, die für eine Trennung von Spanien eintreten, bilden seit der Wahl vom Dezember 2017 eine Minderheitsregierung in Barcelona.

Die Neuwahl war vom Parlament ausgerufen worden, nachdem die Justiz den separatistischen Regionalpräsidenten Quim Torra im vergangenen September wegen Ungehorsams abgesetzt hatte. Nach der Ansetzung der Neuwahl rief Torra die Katalanen dazu auf, die Abstimmung zu einem "Plebiszit" über die Gründung eines unabhängigen katalanischen Staates zu machen. Die Regierungsgeschäfte übernahm bis zur Wahl einer neuen Regionalregierung Torras Vize Pere Aragonés./er/DP/he