BERLIN (dpa-AFX) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer haben vor einem erneuten bundesweiten Lockdown gewarnt. Es habe klar Priorität, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die Schulen und Kitas weiter öffnen zu können, sagte Söder am Mittwoch bei einem gemeinsamen Statement. Die Beschlüsse der Ministerpräsidenten und von

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Dienstag passten das Corona-Management entsprechend an.

Söder war zu Gast bei der Präsidiumssitzung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). BDA-Präsident Kramer sagte, dass man bei den Themen zu Corona "dicht beieinander" sei. "Regional begrenzt hart eingreifen, um sofort einen Infektionsherd einzuhegen, aber das Gesamtsystem am Laufen halten."

Kramer kritisierte den Beschluss des Landes Berlin, das am Dienstag eine Maskenpflicht für Büros beschlossen hatte. "Ich bin mir nicht ganz im Klaren, ob Maskenpflicht im Büro uns weiter voranbringt oder vielleicht ein bisschen ein Placebo ist", sagte er. Söder lobte hingegen die Maßnahme: "Ich finde richtig, dass Berlin endlich den Schalter umgelegt hat." Die Hauptstadt sei auf dem Sprung zu einem diffusen Infektionsgeschehen, das eine Nachverfolgung der Infektionsketten schwierig mache.

Bei der Sitzung des BDA-Präsidiums teilte Kramer mit, dass er sein Amt nach sieben Jahren zum 25. November niederlegen werde. Den Schritt hatte er bereits Mitte September in einem Brief an Präsidium und Vorstand des BDA angekündigt. Als Nachfolger schlug Kramer den bisherigen BDA-Vizepräsidenten Rainer Dulger vor./csd/DP/fba