Peking (awp/sda/reu/afp) - In China steht einer der grössten Börsengänge der vergangenen Jahre an: Der Smartphonehersteller Xiaomi reichte in Hongkong einen Börsenprospekt ein.

Der Prospekt war zwar stark geschwärzt, doch die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, der Aktienverkauf solle Xiaomi zehn Milliarden Dollar einbringen. Damit wäre Xiaomi rund 100 Milliarden Dollar wert.

Es wäre der grösste Börsengang eines chinesischen Unternehmens seit 2014, als der Onlineriese Alibaba in New York den Gang aufs Parkett wagte und damit 25 Milliarden Dollar einnahm.

Xiaomi ist weltweit der fünftgrösste Hersteller von Smartphones. Im dritten Quartal 2017 hatte das Unternehmen einen Marktanteil von 7,4 Prozent und folgte damit auf Samsung, Apple und die beiden chinesischen Konkurrenten Oppo und Huawei. Im Börsenprospekt erklärte Unternehmenschef Charles Li, Xiaomi wolle "Teil des Lebens von Milliarden Menschen weltweit" werden.

Xiaomi bemüht sich derzeit vor allem, seine Geräte stärker im Ausland zu verkaufen. Trotz einiger internationaler Erfolge ist das Unternehmen aber weiterhin stark abhängig vom Heimatmarkt. Es kündigte am Donnerstag an, es werde seine Produkte künftig auch über den Handelsriesen CK Hutchison verkaufen.

Zugleich mit dieser Informationen legte Xiaomi auch Zahlen für das vergangene Jahr vor. Demnach stieg zwar der Umsatz im Vergleich zu 2016 um 67,5 Prozent auf umgerechnet rund 16 Milliarden Franken. Unter dem Strich habe es aber einen Verlust von rund 6 Milliarden Franken gegeben, teilte die Firma am Donnerstag mit.