Die Schweizer Regierung hat dem Parlament ihren Vorschlag für ein Freihandelsabkommen mit Indien vorgelegt, wie sie am Donnerstag mitteilte. Damit kommt sie einem Abkommen näher, das das bevölkerungsreichste Land der Welt für Schweizer Exporte öffnen könnte.

Das Abkommen zwischen Indien und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), der auch Island, Norwegen und Liechtenstein angehören, sei ein "wichtiger Meilenstein" in der Schweizer Handelspolitik, so die Regierung.

Im Rahmen des Abkommens wird Indien die Einfuhrzölle auf Industrieprodukte aus den vier Ländern aufheben und im Gegenzug Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Dollar über 15 Jahre tätigen.

Das im März unterzeichnete Abkommen bedarf noch der Zustimmung des Parlaments, bevor es in Kraft treten kann. Es wird erwartet, dass das Schweizer Parlament den Vertrag in der kommenden Frühjahrs- und Wintersession debattieren wird, so die Regierung.

Das Abkommen, das nach 16 Jahren Verhandlungen zustande gekommen ist, wird die Zölle auf fast 95% der Schweizer Produkte, die nach Indien exportiert werden, senken.

"Indien ist heute das bevölkerungsreichste Land der Welt. Insbesondere die wachsende Mittelschicht bedeutet, dass es ein erhebliches Wachstumspotenzial gibt", sagte die Regierung.

"Wenn das Abkommen in Kraft tritt, wird es die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz stärken. Dies wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exporte in Indien stärken", heißt es weiter.

Obwohl der indische Markt potenziell riesig ist, sind die Schweizer Exporte in das Land derzeit winzig - sie machen nach Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung im Jahr 2023 nur 0,7% der Schweizer Verkäufe ins Ausland aus.