Stockholm (Reuters) - Weiterer juristischer Ärger für Google: Der schwedische Online-Preisvergleichsanbieter PriceRunner hat den weltgrößten Suchmaschinenkonzern vor einem Gericht in Stockholm auf rund 2,1 Milliarden Euro verklagt.

Der US-Technologieriese verstoße gegen das Wettbewerbsrecht, da er Suchergebnisse eigener Preisvergleichsangebote favorisiere, argumentierte Pricerunner am Montag. Ähnliche Verfahren hat Google in der Vergangenheit bereits verloren. So bestätigte das Gericht der Europäischen Union im November ein Rekordbußgeld in Höhe von 2,4 Milliarden Euro wegen Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung und Bevorzugung des eigenen Preisvergleichdiensts.

"Sie missbrauchen den Markt weiter in sehr hohem Maße und haben praktisch nichts geändert", sagte Pricerunner-Chef Mikael Lindahl Reuters. Die Klage werde angestrengt, damit die Alphabet-Tochter die Gewinne kompensiere, die Pricerunner durch das Gebaren Googles in Großbritannien seit 2008 sowie in Schweden und Dänemark seit 2013 verloren habe. Laut Lindahl hat sich PriceRunner auf eine mehrjährige juristische Auseinandersetzung vorbereitet und dafür eine Millionensumme bei Seite gelegt. Google war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Investmentfirma Creades hat im November zugestimmt, Pricerunner für umgerechnet rund 100 Millionen Euro an das schwedische Fintech Klarna zu verkaufen. Der Deal soll noch im ersten Quartal über die Bühne gehen. Google steht weltweit wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht unter Beschuss. Auch beim Bundeskartellamt laufen Verfahren.