KÖLN (dpa-AFX) - Der Zoll hat im Kampf gegen Schwarzarbeit mit einer bundesweiten Kontrolle der Paketbranche auf den Zahn gefühlt. Wie die Generalzolldirektion in Köln mitteilte, waren bereits in der vergangenen Woche 2200 Zöllner von allen 41 Hauptzollämtern in Deutschland ausgerückt - ob in München, Osnbrück, Koblenz, Dortmund, Duisburg oder Magdeburg. Die Zöllner überprüften rund 8000 Kuriere und Paketboten darauf, ob zum Beispiel der Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde gezahlt wird und ob Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden. Zudem prüften sie in 250 Fällen Geschäftsunterlagen.

Es kam bisher zu 16 Strafverfahren wegen Betrugs, illegalem Aufenthalt und Urkundenfälschung. Zudem wurden 36 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. In Köln nahmen die Zöllner einen 28-jährigen Tadschiken fest, der sich mit einem gefälschten rumänischen Pass ausweisen wollte. In Dortmund wurden Strafverfahren gegen drei Ukrainer wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts eingeleitet. Die Auswertung der Erkenntnisse dauert noch an. In der Kurier-, Express- und Paketbranche sind zahlreiche Subunternehmer im Auftrag großer Konzerne unterwegs. Gewerkschafter kritisieren seit langem, dass die Arbeitsverhältnisse häufig undurchsichtig sind. Die Rechtslage wurde zuletzt verschärft, um Schwarzarbeit zu unterbinden./wdw/DP/nas