Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz und die Präsidenten der großen multilateralen Organisationen haben vor einer Tendenz der Abschottung in der Welt gewarnt.

"Wir brauchen eine smarte Globalisierung, in der Abhängigkeiten reduziert werden", sagte Scholz nach einem Treffen der Präsidentinnen und Präsidenten von IWF, WTO, Weltbank, ILO und OECD. Dabei müsse man die Welthandelsorganisation WTO stärken und dürfe beim Klimaschutz keine neuen Handelsbarrieren errichten, sagte der Kanzler. Globale Probleme könne man nur gemeinsam bewältigen.

IWF-Chefin Kristalina Georgieva betonte ebenfalls die Notwendigkeit zur Diversifizierung, warnte aber davor, den Handel mit Ländern wie China einzuschränken. Sehr ähnlich äußerte sich WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala. Man sehe bei sinkendem Wachstum der Weltwirtschaft die Tendenz, sich durch Protektionismus schützen zu wollen - was das Problem aber nur vergrößere. Falls die Welt in zwei Handelsblöcke zerfalle, sinke das Weltbruttosozialprodukt um fünf Prozent, warnte sie in Anspielung auf die Spannungen zwischen den USA und China. Die Entwicklungsländer würde noch wesentlich stärker leiden. Auch die Weltbankvertreterin für Entwicklungspolitik, Mari Pangestu, sagte, dass ein fragmentiertes Handelssystem vor allem dazu führen werde, dass die Entwicklungsländer leiden.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)