BERLIN (AFP)--SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock haben auch im letzten TV-Schlagabtausch vor der Bundestagswahl klare Festlegungen zur Koalitionsfrage vermieden. Scholz sagte am Donnerstagabend, er setze sich dafür ein, dass der laut den Umfragen mögliche SPD-Wahlsieg auch eintrete. Es gehe um "ein starkes Votum für die SPD und den Auftrag zur Regierungsbildung". CSU-Chef Markus Söder und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet warnten erneut eindringlich vor Rot-Rot-Grün.

Söder sagte, es sei "möglich, die SPD noch abzufangen". Eine bürgerliche Regierung sei "das Beste" für Deutschland, ein von SPD, Grünen und Linken angestrebtes Bündnis werde dem Land am Ende "schweren Schaden zufügen". Laschet verwies darauf, dass der SPD-Linke Kevin Kühnert eine Befragung der Parteimitglieder vor Bildung einer neuen Regierung wolle. Damit sei "erkennbar, worum es geht".

Grünen-Kandidatin Baerbock warb für die Notwendigkeit, dass die nächste Regierung eine "Klimaregierung" werden müsse. Es sei jetzt die Zeit, ein neues Kapitel beim Klimaschutz aufzuschlagen. "CDU und FDP stehen für Weiter so" sagte sie.

Linken-Spitzenkandidatin Janine Wissler warb erneut dafür, mit SPD und Grünen über eine Koalition zu verhandeln, wenn die drei Parteien dafür eine rechnerische Mehrheit bekämen. Es gebe zwar genügend unterschiedliche Positionen, aber auch Schnittmengen etwa bei der Frage, wie Altersarmut oder die soziale Spaltung überwunden werden könnten. "Darüber würde ich gerne reden", sagte Wissler.

FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner bekräftigte das Ziel der Liberalen, "möglichst nah an die Grünen heranzukommen". CDU und CSU traue er nicht zu, die Anliegen der Grünen zu begrenzen, sagte Lindner mit Blick auf mögliche Verhandlungen über ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP.

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September 23, 2021 16:41 ET (20:41 GMT)