Berlin (Reuters) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz rechnet durch neue Abschreibungsregelungen auf Computer und Software mit jährlichen Steuererleichterungen von rund 2,3 Milliarden Euro.

Das teilte das SPD-geführte Ministerium am Mittwochabend auf Anfrage mit. Über den geplanten Zeitraum von fünf Jahren dürfte sich der Impuls für Verbraucher und Firmen damit auf 11,5 Milliarden Euro summieren.

Scholz sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Digitalisierung solle vorangetrieben werden. "Dafür will ich mit dem Steuerrecht einen schnellen, gezielten und unbürokratischen Beitrag leisten." Die Anschaffung digitaler Wirtschaftsgüter solle künftig bereits im ersten Jahr vollständig abgesetzt werden können. "Damit wird ein großer Steueranreiz gesetzt, in Computer, Software und Digitalisierung zu investieren. Das sind gute Nachrichten auch für alle, die gerade im Homeoffice arbeiten."

Bund und Länder hatten am Dienstagabend bei der Verlängerung der Coronavirus-Einschränkungen auch beschlossen, dass digitale Wirtschaftsgüter rückwirkend zum 1. Januar 2021 abgeschrieben werden können. Das Bundesfinanzministerium will sich dazu nun mit den Ländern abstimmen. Die Maßnahme soll auch noch für Anschaffungen aus dem Jahr 2020 gelten, wenn der Restwert noch zu 100 Prozent abgeschrieben werden kann.

Bislang werden digitale Wirtschaftsgüter wie Laptops, Drucker, Scanner oder Bildschirme über mehrere Jahre abgeschrieben, künftig dann aber sofort zu 100 Prozent. Außerdem soll es einfacher werden. Bisher mussten Computer und Software bei der Steuer getrennt erfasst werden, um die jeweiligen Anschaffungskosten über einen Zeitraum von regelmäßig mindestens drei Jahren zu verteilen.