Berlin (Reuters) - Umfangreiche Razzien gegen Reichsbürger: Am Mittwochmorgen wurden nach Angaben der Bundesanwaltschaft 25 Personen wegen des Verdachts der Zugehörigkeit oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung festgenommen.

Hintergrund sind offenbar Umsturzpläne, an denen auch mindestens ein aktiver sowie ehemalige Bundeswehr-Soldaten beteiligt gewesen sein sollen. Festnahmen gab es demnach in elf Bundesländern sowie in Österreich und Italien.

"Seit heute Morgen findet ein großer Anti-Terror-Einsatz statt", twitterte Justizminister Marco Buschmann. "Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen ein mutmaßliches Terror-Netzwerk aus dem Reichsbürger-Milieu. Es besteht der Verdacht, dass ein bewaffneter Überfall auf Verfassungsorgane geplant war." Die meist rechtsgerichteten Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an.

In den frühen Morgenstunden seien die Festnahmen auf Grundlage von Haftbefehlen des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs erfolgt, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Bei den mutmaßlichen Vereinigungsmitgliedern handele es sich um deutsche Staatsangehörige. Medienberichten zufolge fanden Durchsuchungen in etlichen deutschen Städten statt, darunter in Berlin.

Der Geheimdienst der Bundeswehr teilte mit, die Maßnahmen der Bundesanwaltschaft seien dem Militärischen Abschirmdienst bekannt. Der MAD sei in die Ermittlungen eingebunden. "Die Ermittlungen richten sich unter anderem gegen einen aktiven Soldaten sowie mehrere Reservisten", erklärte ein Sprecher des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst. Der "aktive Soldat" sei Angehöriger des Kommandos Spezialkräfte (KSK), es handele sich aber nicht um einen Kommandosoldaten.

(Bericht von Andreas Rinke, Sabine Siebold, Alexander Ratz; redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)