WAHLSTEDT (dpa-AFX) - Die Sanierung der insolventen Süßwarenhändler Arko, Eilles und Hussel soll bis spätestens Ende September abgeschlossen sein. Das sagte eine Arko-Sprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Ein erster wichtiger Schritt dahin sei die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, das wie beantragt in Eigenverwaltung über die Bühne gehen darf.

Diese Spielart des Insolvenzrechts ermöglicht es dem bisherigen Management, die Unternehmen unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters selbst weiter zu führen. Zu Sachwaltern wurden vom zuständigen Amtsgericht Norderstedt die Hamburger Anwälte und Sanierungsexperten Tjark Thies (für die Arko Gmbh) sowie Dietmar Penzlin (für die Hussel GmbH und die J. Eilles GmbH & Co. KG) bestellt.

Gläubiger können nun bis zum 28. Juni bei den Sachwaltern ihre Forderungen anmelden. Erste Gläubigerversammlungen sind für den 5. Juli in Norderstedt angesetzt. Die Marke Eilles ist nicht von der Insolvenz der unter dem Dach der Deutschen Confiserie Holding (DCH) geführten Handelsketten betroffen, wie die Sprecherin betonte. Sie gehört der Kaffee-Gruppe Darboven, die DCH ist Lizenznehmerin der Marke.

Mit Beginn des Insolvenzverfahrens kommt auch die Refinanzierung der Gruppe voran, die im Zuge der Corona-Krise im Januar Insolvenz angemeldet hatte. Mit dem Altinvestor Paul Morzynski, der sich auch künftig maßgeblich in der Unternehmensgruppe einbringen werde, sei eine Darlehens- und Investorenvereinbarung geschlossen worden. "Auf deren Grundlage können die Unternehmen in den kommenden Monaten refinanziert und die Sanierungen zum Erfolg geführt werden."

Nach früheren Angaben des Unternehmens laufen auch Verhandlungen mit einer Reihe externer Investoren. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Morzynski aus Hannover ist auch als Investor beim Grand Hotel Heiligendamm an der mecklenburgischen Ostseeküste bekannt und war 2014 bei Arko eingestiegen.

2016 hatte Arko von Darboven die Fachgeschäfte der Marke Eilles und 2018 die Süßwarenkette Hussel übernommen. Sie betreibt nach eigenen Angaben unter den drei Marken bundesweit rund 300 eigene Filialen, weitere Filialen und Franchisebetriebe in Österreich und Tschechien sowie rund 4000 Verkaufsstellen im Lebensmitteleinzelhandel und in Bäckereien. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter und erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von 140 Millionen Euro./kf/DP/jha