Block 1: Die wichtigsten Nachrichten

  • Google öffnet sich für NFTs

Google Play, die Plattform für Android-Apps, wird künftig Non-Fungible Tokens (NFTs) in seinen Apps zulassen. Google hat seine Richtlinien aktualisiert, um den Handel mit diesen Technologien zu ermöglichen, und dabei Sicherheitsbarrieren eingeführt. Entwickler müssen das Vorhandensein von NFTs in ihren Anwendungen klar angeben, dürfen aber keine potenziellen finanziellen Gewinne bewerben.

  • Vanguard investiert massiv in Bitcoin-Mining

Vanguard, der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt, hat seine Investitionen in Bitcoin-Mining auf über eine halbe Milliarde US-Dollar erhöht. Diese bedeutende Investition, die in einem bei der Securities and Exchange Commission (SEC) eingereichten Dokument offengelegt wurde, erfolgte hauptsächlich in Bitcoin-Mining-Unternehmen wie Riot Platforms und Marathon Digital. Die Entscheidung von Vanguard zeigt das wachsende Interesse der Finanzinstitutionen an Bitcoin, insbesondere nachdem BlackRock einen Spot-Bitcoin-ETF beantragt hatte.

  • Mashinsky wurde verhaftet

Alex Mashinsky, der ehemalige CEO des mittlerweile aufgelösten Krypto-Kreditgebers Celsius, wurde in New York im Rahmen einer Untersuchung des US-Justizministeriums (DOJ) zur Insolvenz des Unternehmens festgenommen. Mashinsky und andere Personen müssen sich in sieben Anklagepunkten verantworten, darunter Wertpapierbetrug, Warenbetrug und Verschwörung zur Manipulation des CEL-Token-Preises.

  • Institutionelle Anleger sind optimistisch bezüglich Kryptos

In einer von Binance Research durchgeführten Umfrage äußerten sich 88% der institutionellen Anleger optimistisch über das Krypto-Ökosystem für das nächste Jahrzehnt. Von den 200 befragten Anlegern gaben 63,5% an, für die nächsten 12 Monate zuversichtlich zu sein. 47,1% der Teilnehmer haben ihre Krypto-Allokation im letzten Jahr beibehalten, während 35,6% sie erhöht haben. Etwa 50% der Anleger planen, ihre Allokation in den nächsten 12 Monaten zu erhöhen, während nur 4,3% meinen, sie zu verringern.

Die Gründe für das Interesse an Kryptowährungen sind die Erwartung von Gewinnen (42,8%) und der Wunsch, sich der Technologie auszusetzen (37,5%). Die Anleger bevorzugen Blockchain-Infrastrukturen, Layer 1, Layer 2 und DeFi, während Non-Fungible Tokens (NFTs) und das Metaversum weniger Interesse wecken.

Die größten Bedenken der institutionellen Anleger betreffen das regulatorische Risiko, das Kontrahentenrisiko und die Verwahrung digitaler Vermögenswerte. Etwa 58,2% der Anleger verwahren ihre Vermögenswerte auf zentralisierten Börsen. Weniger als 15% nutzen Cold Wallets zur Aufbewahrung ihrer Vermögenswerte.

Hauptbedenken der institutionellen Anleger bezüglich Kryptos
Binance Research

Block 2: Krypto-Analyse der Woche

Eine historische Entscheidung nach einem langen juristischen Kampf von drei Jahren wurde am Donnerstag öffentlich gemacht und entfachte dabei die Krypto-Sphäre.

Dieser wichtige Fall, der im Zentrum einer der am heftigsten umkämpften Debatten der Branche steht - nämlich ob digitale Vermögenswerte als Wertpapiere oder Securities im Sinne des US-Rechts eingestuft werden sollten - hat eine Wendung genommen, die für auf den Einzelhandel ausgerichtete Projekte entscheidend sein könnte. Die Auswirkungen des Urteils sind jedoch für die Branche alles andere als ideal.

Die Protagonisten dieses juristischen Tauziehens waren Ripple Labs, der Schöpfer der Ripple-Blockchain, und die US Securities and Exchange Commission (SEC). Das Urteil der Bundesrichterin Analisa Torres besagt, dass das XRP-Token von Ripple zu dem Zeitpunkt, als es vor einigen Jahren an institutionelle Anleger verkauft wurde, tatsächlich als Wertpapier galt.

Genauer gesagt, verklagte die SEC Ripple und seine Führungskräfte, CEO Brad Garlinghouse und Mitbegründer Christian Larsen, im Jahr 2020 wegen des Verkaufs nicht registrierter Wertpapiere im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar. Das Gericht stellte fest, dass die direkt an institutionelle Käufer, Hedgefonds und andere Parteien verkauften XRP im Wert von 728,9 Millionen US-Dollar "institutionelle Verkäufe" darstellten und gegen das Bundeswertpapiergesetz verstießen.

Es wurde jedoch nicht in diese Kategorie eingestuft, als es an die breite Öffentlichkeit verkauft wurde. Das Urteil basiert auf der Annahme, dass institutionelle Anleger zum Zeitpunkt der Investition wahrscheinlich besser über die Eigenschaften von XRP als Wertpapier informiert waren.

Im Gegensatz dazu hatten Anleger, die XRP direkt von einer Krypto-Plattform kauften, laut der Richterin nicht dieses Maß an Urteilsvermögen.

Dennoch wäre es eine übermäßige Vereinfachung, Ripples Entscheidung als allgemeinen Sieg für den gesamten Kryptomarkt zu interpretieren.

Einerseits basiert die Entscheidung der Richterin auf einer Bewertung des Verständnisses von Kryptowährungen durch einzelne Anleger während einer Periode, die 2020 endete. Zu dieser Zeit war Bitcoin viel weniger wert als heute, und die Regulierungsbehörden begannen gerade erst, sich eine Meinung über den aufstrebenden Kryptosektor zu bilden - eine Haltung, die sich seitdem dramatisch verändert hat.

Um hier Abhilfe zu schaffen, könnte sich die SEC um eine klarere Definition dessen bemühen, was für die breite Öffentlichkeit ein Wertpapier ist. Dies war ein zentraler Punkt in den Gerichtsverfahren, die die Aufsichtsbehörde gegen wichtige Akteure im Kryptosektor wie Binance, Coinbase und Gemini eingeleitet hat.

Viele Beobachter interpretieren das vorläufige Urteil als potenzielle Erleichterung für Plattformen wie Coinbase, denen vorgeworfen wird, potenzielle Wertpapiere gelistet zu haben. Allerdings mildert diese Entscheidung nur einen Aspekt des Problems. Es ist zu beachten, dass viele erfolgreiche Kryptoprojekte heute vom schnellen Verkauf ihrer Token an institutionelle Anleger und Risikokapitalgesellschaften abhängen. Dieses Kapital ist für einen erfolgreichen Start unerlässlich und wird in der Regel bei den Regulierungsbehörden vorregistriert, um mögliche rechtliche Verwicklungen zu vermeiden. Mit anderen Worten: Der Fall Ripple ist kein Einzelfall, viele andere Projekte haben auf die gleichen Praktiken zurückgegriffen, um Kapital zu beschaffen. Wenn alle Kryptoprojekte, die auf institutionelle Kapitalbeschaffung zurückgegriffen haben, vor der Markteinführung für die breite Öffentlichkeit als "Securities" eingestuft werden, könnte dies die Gründer und ihre Struktur teuer zu stehen kommen...

Das Urteil vom Donnerstag könnte diese Praxis gefährden, es sei denn, Venture-Capital-Investoren sind bereit, Käufe auf dem freien Markt zu tätigen und sich damit der gleichen Preisvolatilität auszusetzen wie andere Marktteilnehmer.

Die Agenda der SEC in Bezug auf Kryptowährungen wird immer umfangreicher. Die Regulierungsbehörde war eine von vier Behörden, die am Donnerstag Klage gegen die insolvente Krypto-Kreditplattform Celsius und ihren ehemaligen CEO, Alex Mashinsky, eingereicht haben. Die Arbeitslast der SEC umfasst auch eine Reihe von Anhörungen und Prozessen gegen Börsen wie Binance und FTX.

Obwohl der Ripple-Fall noch lange nicht abgeschlossen ist, sollte der derzeitige Optimismus, der sich in den steigenden Krypto-Preisen widerspiegelt, die anhaltenden regulatorischen Unsicherheiten nicht überdecken. Die Branche muss noch viele regulatorische Hürden überwinden, und dieses jüngste Urteil hat eine neue Ebene der Komplexität in eine bereits komplexe Landschaft eingeführt. In der Zwischenzeit stieg Ripples XRP am Tag der Urteilsverkündung, Donnerstag, den 13. Juli 2023, um 73%.

XRP/USD
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Block 3: Tops & Flops

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Block 4: Lesestoff der Woche

Der Kongress will die Kontrolle über Kryptos zurückgewinnen (Wired, auf Englisch)

CEO von Celsius wird verhaftet und von Regulierungsbehörden verfolgt (WSJ, auf Englisch)

Ordinals, Registrierungen und BRC-20 können Bitcoin nicht knacken (Bitcoin Magazine, auf Englisch)