Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Olli Rehn hat sich für eine rasche Normalisierung der Geldpolitik ausgesprochen. "Es scheint notwendig, dass wir mit unseren EZB-Leitzinsen relativ schnell aus dem negativen Bereich herauskommen und den schrittweisen Prozess der geldpolitischen Normalisierung fortsetzen", schrieb der Gouverneur der finnischen Zentralbank im Kurznachrichtendienst Twitter.

Rehn zufolge wird der Inflationsausblick durch den russischen Krieg gegen die Ukraine allerdings "immer schwieriger", weil sich auch die Wachstumsaussichten eintrübten. "Mittelfristig wird entscheidend sein, ob die steigenden Energiepreise die Inflationserwartungen und die Löhne heben oder das Preisverhalten der Unternehmen verändern", argumentierte er.

Angesicht sehr hoher Inflationsraten und steigender Inflationserwartungen mehren sich die Forderungen von EZB-Offiziellen nach einer Zinsanhebung. Diese kann nach aktueller Beschlusslage allerdings erst kommen, wenn die EZB die Nettoanleihekäufe beendet hat. Analysten erwarten, dass das Anfang Juni beschlossen wird. Viele Analysten erwarten, dass die EZB ihren Einlagenzins (minus 0,50 Prozent) im Juli erstmals anheben und bis Jahresende zumindest auf null bringen wird.

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May 18, 2022 06:27 ET (10:27 GMT)