Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Das von der US-Notenbank aufgesetzte Bankenstützungsprogramm BTFP (Bank Term Funding Program) wird nach Einschätzung von Rabobank-Analysten zu starken Dollar-Zuflüssen in die USA und einer Dollar-Stärke führen. Grund: Nur Institute, die der Regulierung der Bankeinlagensicherung FDIC unterliegen, können Dollar-Liquidität abschlagsfrei gegen Sicherheiten erhalten. "Wir glauben, dass dies die Tür für mehr US-Zinserhöhungen öffnet, nicht für weniger", schreiben sie in einer Analyse.

Außerhalb der USA aber, wo 60 Prozent der weltweiten Devisenreserven in Dollar gehalten werden und der Eurodollar das Schmiermittel für den globalen Handel ist, kann laut Rabobank niemand von dieser Aussetzung der Marktbewertung profitieren, sondern leidet unter den höheren US-Zinsen.

"So kommt es logischerweise zu US-Kapitalzuflüssen, einer versteckten Politik des starken Dollar und einem deglobalisierenden 'Onshoring' von US-Liquidität bzw. 'Friendshoring', wenn die BTFP schließlich auf Freunde ausgeweitet wird", analysieren die Volkswirte. Hinzu komme, dass die USA bereits globale Investitionen über den Inflation Reduction Act aufgesaugt hätten.

"Kurz gesagt, BTFP bedeutet nicht nur Moral Hazard oder zusätzliche Liquidität oder 'Bail out' bzw. 'Bail in': Es macht den Dollar zu einer Waffe und trägt zur Zweiteilung des globalen Wirtschaftssystems bei", befinden die Rabobank-Analysten.

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March 15, 2023 04:28 ET (08:28 GMT)