BERLIN (dpa-AFX) - Dem Robert Koch-Institut (RKI) fällt die Beurteilung zuletzt gesunkener Corona-Zahlen schwer. "Der starke Anstieg der 7-Tage-Inzidenz in den letzten Wochen hat sich in der vergangenen Woche nicht fortgesetzt", schreibt das RKI am Donnerstagabend in seinem Wochenbericht. Dies könne "einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein". Allerdings könnte die Entwicklung "regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein".

Die 7-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Infektionen pro 100 000 Einwohner und Woche gemeldet werden. Sie war zuletzt an drei aufeinanderfolgenden Tagen gesunken, von 452,4 am Montag auf 439,2 am Donnerstag. Allerdings gehen einige Fachleute davon aus, dass die Gesundheitsämter wegen der vielen Corona-Fälle derzeit nicht mit dem Melden von Nachweisen nachkommen. Dadurch könne es zu einer merklichen Untererfassung an Fällen kommen./vf/DP/mis