München (Reuters) - Im Volkswagen-Dieselskandal beginnt der erste von zwei Strafprozessen gegen den früheren Konzernchef Martin Winterkorn am 25. Februar kommenden Jahres.

Wie das Landgericht Braunschweig am Donnerstag mitteilte, plant die Wirtschaftsstrafkammer im Verfahren um Manipulation von Abgaswerten eine Dauer von fast zwei Jahren ein. Die Richter haben insgesamt 134 Verhandlungsterminen bis in den Januar 2023 angesetzt.

Fünf Jahre nach dem Auffliegen der Manipulation von Abgaswerten bei Volkswagen hatte das Gericht im September zwei Anklagen gegen Winterkorn und weitere Manager zugelassen. Winterkorn hat den Vorwurf des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und der Kfz-Steuerhinterziehung zurückgewiesen. Er wehrt sich auch gegen eine zweite Anklage, in der er der Marktmanipulation beschuldigt wird, weil Volkswagen seine Anleger zu spät über den Abgasskandal informiert habe.

In München hat unterdessen mit dem Gerichtsverfahren gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler der erste deutsche Strafprozess im Dieselskandal begonnen. Der Ex-Chef der Volkswagen-Tochter weist die Betrugsvorwürfe ebenfalls zurück.

Volkswagen hatte millionenfach Diesel-Abgaswerte durch eine Abschalteinrichtung manipuliert. Diese sorgte dafür, dass Autos die erlaubten Stickoxidwerte auf dem Prüfstand einhalten, während sie auf der Straße ein Vielfaches dieser Abgase ausstoßen. Noch ist ein Ende der zahlreichen Prozesse von Staatsanwälten, Kunden und Anlegern weltweit nicht absehbar.