LUHANSK (dpa-AFX) - Ein prominenter Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung im ostukrainischen Gebiet Luhansk ist übereinstimmenden Angaben zufolge bei einem Anschlag getötet worden. Im Auto des 48 Jahre alten Michail Filiponenko sei ein Sprengsatz detoniert, meldeten mehrere staatliche russische Nachrichtenagenturen am Mittwoch. In einer Mitteilung bekannte sich der ukrainische Militärgeheimdienst zu dem Anschlag. "Alle Kriegsverbrecher und Kollaborateure erhalten ihre gerechte Strafe!", erklärte die Behörde.
Filiponenko soll der ukrainischen Behörde zufolge für Folter in dem von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiet verantwortlich gewesen sein und auch selbst brutal gefoltert haben.
Der 1975 in der damals noch zur Sowjetunion gehörenden Ukraine geborene Filiponenko arbeitete schon lange vor Russlands offiziellem Einmarsch in die Ukraine für Moskauer Interessen. Nachdem von Moskau gesteuerte Kräfte 2014 mit der Abspaltung von Luhansk begonnen hatten, führte Filiponenko zwischenzeitlich die Miliz der abtrünnigen Region an. Zuletzt war er Abgeordneter im Parlament des mittlerweile von Russland einverleibten Gebiets. Medienberichten zufolge hatte es bereits in der Vergangenheit Anschlagsversuche auf ihn gegeben./haw/DP/mis