Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,1 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem stärkeren Rückgang von 0,6 Prozent gerechnet, nachdem die Produktion im September noch um 1,1 Prozent gestiegen war. Sie verharrte damit auf dem Niveau des Vorjahresmonats.

"Die Industrieproduktion ist schwach ins vierte Quartal gestartet", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. "Der Ausblick auf die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten bleibt angesichts einer spürbar unterkühlten Stimmung in den Unternehmen und einer verhaltenen Nachfrage eingetrübt."

Die Industrie allein stellte im Oktober 0,4 Prozent weniger her als im Vormonat. Die Produzenten von Investitionsgütern wie Autos und Maschinen steigerten dabei ihren Ausstoß gegen den Trend um 1,4 Prozent. Bei Konsumgütern sank er um 1,9 Prozent, bei Vorleistungsgütern um 1,8 Prozent. Die Baubranche meldete dagegen ein Wachstum von 4,2 Prozent. "Das könnte an der vergleichsweise milden Witterung im Oktober gelegen haben", so das Ministerium. Die Energieversorger drosselten ihre Erzeugung um 7,6 Prozent. "Der bemerkenswerte Rückgang im Energiebereich kann vermutlich auf die Energiesparanstrengungen von Wirtschaft und privaten Haushalten zurückgeführt werden", betonte das Ministerium.

Ein überraschend kräftiges Auftragswachstum in der Industrie lässt auf eine nur milde Winterrezession in Deutschland hoffen. Die Bestellungen legten im Oktober nach zuvor zwei Rückgängen in Folge wieder zu, und zwar um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dafür sorgten die anziehende Auslandsnachfrage und Großaufträge. Die Unternehmen sitzen auf einem dicken Auftragspolster, da in den vergangenen Monaten viele Bestellungen wegen fehlender Vorprodukte und Rohstoffe nicht abgearbeitet werden konnten. Mittlerweile funktionieren die Lieferketten auch wieder besser. Experten schließen deshalb ein Anziehen der Industrieproduktion in den kommenden Monaten nicht aus.

(Bericht von Rene Wagner; redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)