Genf (awp/sda) - Vertreter der Privatwirtschaft haben die Welthandelsorganisation WTO dazu aufgerufen, den Handel als "Dopingmittel" des Wirtschaftswachstums zu stärken. Ein weltweites Wachstum von weniger als 3 Prozent im fünften Jahr in Folge sei nicht akzeptabel, sagte Sunil Bharti Mittal, Vizepräsident der Internationalen Handelskammer (ICC).

Die Wirtschaft wolle multilaterale Handelsregeln, die vorhersehbar, modern und aktuell sowie von der WTO ausgehandelt und genehmigt seien, sagte Mittal am Montag vor den WTO-Mitgliedern in Genf. Er forderte die WTO-Mitglieder dazu auf, das Abkommen über Handelserleichterungen zu ratifizieren.

Am Treffen zwischen Wirtschaftsvertretern und der WTO, das zum ersten Mal stattfand, nahmen mehr als 60 Personen aus aller Welt teil, darunter auch Konsumentenvertreter und Gewerkschaften. Aus der Schweiz waren Vertreter von Nestlé sowie des WEF dabei.

Die von rund 40 Personen vertretene Privatwirtschaft diskutierte in Genf unter anderem über den elektronischen Handel. Auch verlangte sie Verhandlungen über Zolltarife, elektronische Unterschriften und Datenschutz.

Seine Erwartungen an das Treffen seien deutlich übertroffen worden, sagte Mittal vor den Medien. WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo sagte, es sei wichtig, dass die WTO-Mitglieder die Geschäftswelt direkt anhöre. Der Dialog soll fortgesetzt werden. Ob dieser formalisiert wird, ist aber noch offen.