DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu digitales Zentralbankgeld:

"Die große Sicherheit des digitalen Euros gilt als besonderer Vorzug: Diese Geldform kann bei einer Bankpleite nicht verschwinden, sie wird von der EZB und ihren Ablegern wie der Bundesbank garantiert. Aber diese Sicherheit führt zur Unsicherheit des Systems: In der Krise könnten die Banken schneller ihre Guthaben verlieren als bisher, wo die Anleger Schlange stehen müssten, um Bargeld abzuheben. Um diese Unsicherheit des Systems abzumildern, schränkt man die Verfügbarkeit und letztlich auch die Sicherheit der neuen Geldform gleich wieder ein. Was dabei herauskommt, ist ein schlechter Kompromiss. Die Frage also: Warum lässt man es nicht gleich? Bargeldlos bezahlen können wir alle längst. Manche Leute ärgern sich über die Marktmacht der Kreditkartenanbieter und von Firmen wie Paypal. Aber die öffentliche Hand als Konkurrenten aufzubauen, um private Marktmacht zu brechen, wäre ein fragwürdiges Argument und wird offiziell gar nicht benutzt. Das Problem ist wohl eher, dass man nicht zugeben will, schon viel Mühe in ein weitgehend sinnfreies Projekt investiert zu haben."/al/DP/jha