Zürich (awp/sda) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CS: Die Credit Suisse kann einen juristischen Schlussstrich unter die Beschattungsaffäre um ihren ehemaligen Mitarbeiter Iqbal Khan ziehen. Die beteiligten Parteien hätten sich auf eine Beendigung der hängigen Strafverfahren geeinigt, bestätigte eine CS-Sprecherin am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP einen entsprechenden Bericht der "NZZ am Sonntag". Die Sache ist somit abgeschlossen". Weitere Angaben zu der Einigung, etwa bezüglich allfälliger Entschädigungszahlungen, machte die Sprecherin nicht. Neben der Credit Suisse und Khan dürfte auch die damals von der CS mit der Beschattung beauftragte Detektivagentur in den Rechtsstreit involviert gewesen sein. (NZZaS, SS. 1/21, s. separate Meldung)

ROCHE: Der Pharmakonzern Roche will sich weiter in der Entwicklung von Antibiotika gegen multiresistente Keime engagieren. "Das Ziel ist, bis in fünf Jahren ein erstes wirksames Antibiotikum zu haben", sagte Roche-CEO Severin Schwan in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Das Ausfallrisiko betrage bei Antiinfektiva jedoch um die 90 Prozent, deshalb sei das Unternehmen vorsichtig mit Versprechungen, schränkte Schwan ein. Resistente Keime seien ein wichtiges gesellschaftliches Problem, Roche müsse mithelfen, es zu lösen. "Bleibt die Pharmaindustrie hier untätig, wird das ihrem Ansehen in der Öffentlichkeit schaden." (NZZaS, S. 25, s. separate Meldung)

CORONA-PANDEMIE I: Die Kantone überlegen sich, ob Menschen, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen, Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Stiegen die Infektionszahlen weiterhin an, sei eine Ausweitung der Pflicht zum Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete zu prüfen, sagte Lukas Engelberger, der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, der Zeitung "SonntagsBlick". Betroffen vom Obligatorium wären laut seiner Aussage kleinere Anlässe, sportliche Aktivitäten, Sportanlässe, die Gastronomie oder Besuche in Spitälern und Pflegeheimen. (SonntagsBlick)

CORONA-PANDEMIE II: Thomas Cueni, Generaldirektor des Internationalen Pharmaverbandes in Genf, fordert, dass reiche Länder überschüssige Impfdosen sofort ärmeren Ländern zur Verfügung stellen müssten. "Wir kommen nicht aus der Pandemie heraus, wenn nicht alle geimpft sind", sagte er zur "SonntagsZeitung". Die Verteilung der Impfstoffe sei das Problem, nicht deren Herstellung. Cueni sitzt im Koordinationsausschuss der Covax-Initiative und kritisiert auch die Schweiz. Sie habe die Lieferung von vier Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs versprochen, aber bisher nicht umgesetzt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weist die Kritik zurück. Der Bundesrat habe den Entscheid am 30. Juni getroffen, seither liefen die Arbeiten mit den involvierten Partnern. (SoZ, S. 7)

TOURISMUS I: Bis sich der Schweizer Tourismus vollständig von der Covid-19-Pandemie erholt hat, wird es Jahrzehnte dauern. Dieser Auffassung ist Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus. Das Jahr 2021 dürfte noch schlechter ausfallen als 2020. Unsicherheit und Kurzfristigkeit würden den Tourismus noch lange begleiten, sagte Nydegger in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Man müsse sich darauf einstellen, dass immer wieder irgendwo ein Virenherd auftauche. Der Schweizer Tourismus müsse sich "in dieser neuen Welt zurechtfinden". Im laufenden Jahr verlaufe die Erholung träger als er sich das gewünscht habe, sagte Nydegger. Gemessen an den Hotel-Übernachtungen werde die Schweiz 2021 "voraussichtlich nochmals 5 Prozent schlechter abschneiden" als im vergangenen Jahr. (SoZ, S. 2, s. separate Meldung)

TOURIMUS II: Touristinnen und Touristen aus Europa kommen wieder in die Schweiz und retten für viele Ferienorte die Sommersaison. Die erhoffte Erholung bleibt aber aus, weil es Schweizer wieder vermehrt an die Meeresstrände zieht, wie die "SonntagsZeitung" gestützt auf Umfragen bei Reisebüros, Tourismusregionen und Camping-Anbietern schreibt. Laut Schweiz Tourismus verbringen heuer rund 10 Prozent weniger Schweizer Gäste die Ferien im eigenen Land als 2020. Davon sind die verschiedenen Regionen jedoch unterschiedlich betroffen. Im Wallis und im Berner Oberland verzeichnet man deutlich weniger Hotelbuchungen von Schweizer Gästen als vor einem Jahr. In Graubünden, Appenzell, dem Toggenburg und der Innerschweiz gibt es dagegen eine leichte Steigerung. Grösste Gewinner der Sommersaison sind Anbieter vor Ferienwohnungen und Campingplätzen. (SonntagsZeitung, S. 3)

BESTECHUNG: Zwei ehemalige Mitarbeiter des Bundesamtes für Strassen (Astra) sind wegen ungetreuer Amtsführung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das berichten die "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche". Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft bestätigte, dass die Strafbefehle rechtskräftig seien; das Bundesamt für Strassen bestätigte, dass die Strafbefehle zwei ehemalige Astra-Mitarbeiter betreffen. Das Verfahren drehte sich um Bestechungsvorwürfe im Zusammenhang mit Bauarbeiten an der Simplon-Passstrasse. Die Ermittlungen waren nach Hinweisen aus der Baubranche 2015 aufgenommen worden. (SoZ, S. 5)