Wenn die Projektionen, die in einer Pressemitteilung um 1500 GMT bekannt gegeben werden, mit früheren Prognosen übereinstimmen, wonach die Inflation bis Ende 2023 auf eine einstellige Zahl sinken wird, wird dies die Erwartungen der Analysten bestärken, dass die Kreditkosten zumindest bis zum Ende des Jahres stabil bleiben werden.

Die Inflation lag nach Angaben des Statistikamtes im Januar bei 17,2% im Vergleich zum Vorjahr.

"Die Pressemitteilung und insbesondere die Ergebnisse der neuen Projektion der Inflation und des BIP werden für die Reaktion des Marktes und die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Zinsentwicklung von Bedeutung sein", sagte Grzegorz Maliszewski, Chefökonom der Bank Millennium.

"Meiner Meinung nach sollten die Ergebnisse der Projektion kein Argument dafür sein, die bestehende 'abwartende' Haltung zu ändern."

Zwar hat die Polnische Nationalbank (NBP) den 2021 begonnenen Straffungszyklus noch nicht offiziell beendet, doch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das Wachstum machen weitere Erhöhungen nach Ansicht von Analysten unwahrscheinlich, so dass sich der Fokus darauf richtet, wann die Kreditkosten zu sinken beginnen könnten.

Auch andere Zentralbanken in der Region haben in den letzten Monaten die Zinsen in der Schwebe gehalten. Im Februar beließ die Ungarische Nationalbank (NBH) den höchsten Leitzins der Europäischen Union bei 13% und widersetzte sich damit dem Druck der Regierung, die Kreditkosten inmitten einer starken Konjunkturabschwächung zu senken.