WARSCHAU (dpa-AFX) - In Polen, das am Sonntag von Deutschland als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft werden soll, hat das Gesundheitsministerium trotz hoher Corona-Zahlen vorsichtigen Optimismus geäußert. "Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der vierten Corona-Welle", sagte der Ministeriumssprecher am Freitag in Warschau. Er erwarte eine baldige Trendumkehr zu sinkenden Infektionszahlen. In einzelnen Regionen wie der Wojewodschaft Karpatenvorland im Südosten Polens sei diese Trendumkehr bereits eingetreten.

Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag Polen und die Schweiz als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.

Am Freitag meldete das polnische Gesundheitsministerium rund 27 000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages, einige Hundert weniger als am Vortag, sowie 470 Todesfälle seit dem Vortag. Am Mittwoch hatte die Zahl der Toten mit 570 den höchsten Wert der aktuellen Pandemiewelle erreicht. Den Höchstwert hatte Polen im April mit über 35 000 neuen Fällen und 954 Toten binnen eines Tages registriert.

Die rechtspopulistische Regierung in Warschau verweist gegenüber Kritik an ihrer Scheu vor Kontaktbeschränkungen und Impfpflicht darauf, dass die Krankenhäuser die Lage noch im Griff hätten. So verfügte sie bisher auch keinen Lockdown für Ungeimpfte. Immerhin seien inzwischen bereits 20,4 Millionen Menschen vollständig geimpft. Polen hat 38 Millionen Einwohner. Wer aus Deutschland nach Polen einreist, muss entweder eine Impfung oder einen negativen Covid-19-Test vorweisen, um nicht in Quarantäne zu müssen./ct/DP/eas