WASHINGTON/KUWAIT (dpa-AFX) - Der neue US-Verteidigungsminister James Mattis versucht, Zweifel an der Nato-Treue seines Landes zu zerstreuen. In einem Telefonat mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg habe er seine Verbundenheit mit dem Militärbündnis unterstrichen, teilte der Pentagon-Sprecher Jeff Davis am Montag mit. Mattis habe deutlich gemacht, dass die USA auf der Suche nach Verbündeten immer zuerst nach Europa schauen würden.

Der Verteidigungsminister habe das Telefonat gleich an seinem ersten vollen Amtstag geführt, um die Bedeutung hervorzuheben, die er der Nato beimesse, sagte Davis. Der 66-jährige Mattis setzte sich damit von Äußerungen Donald Trumps ab. Der neue US-Präsident hatte das Bündnis vor seiner Amtsübernahme als verzichtbar bezeichnet.

Stoltenberg gab sich nach dem Telefonat zuversichtlich, was das weitere US-Engagement innerhalb der Nato angeht. "Ich bin völlig sicher, dass der neue Präsident Trump und die neue US-Regierung voll und ganz zur Nato und zur transatlantischen Partnerschaft und zur Bedeutung der Sicherheitsgarantien stehen", sagte er am Dienstag bei einem Besuch in Kuwait vor Journalisten. Zwei Weltkriege und der Kalte Krieg hätten gezeigt, dass ein stabiles Europa auch im Interesse der Vereinigten Staaten sei.

Der Nato-Generalsekretär erinnerte an die Unterstützung des Bündnisses für die USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, die unter anderem zum Einsatz in Afghanistan führten. Bei der Forderung, dass die europäischen Bündnismitglieder mehr Geld für die gemeinsame Verteidigung ausgeben müssten, sei er sich einig mit der US-Regierung, sagte Stoltenberg.

Laut "Bild"-Zeitung (Mittwoch) sagte Stoltenberg nach dem Telefonat mit dem amerikanischen Verteidigungsminister, dieser sei ein großer Nato-Freund. Mattis kenne die Werte des Bündnisses genau. "Ich freue mich, ihn zurück in der Nato-Familie begrüßen zu können und ihn auf unserem nächsten Treffen der Verteidigungsminister im Februar zu sehen", sagte Stoltenberg. Davis bestätigte, dass der Pentagon-Chef am Treffen der Nato-Verteidigungsminister teilnehmen wird./hma/hn/hrz/DP/tos