BERLIN (dpa-AFX) - Mit Blick auf die Corona-Beratungen von Bund und Ländern dringen Patientenschützer auf bundesweit einheitliche Schutzmaßnahmen in der Altenpflege. "Allein eine Verschärfung des Shutdowns wird nicht viel bringen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Die 12 000 Pflegeheime müssten auch nicht komplett abgeriegelt werden, um die Hochrisikogruppe effizient zu schützen.

Brysch sprach aber von einem "Pandemie-Versagen" in der Altenpflege. "Die vielen Infektionen führen zu täglich hohen Todesraten besonders unter den 900 000 Pflegeheimbewohnern." Dafür sei auch mangelnde Hygiene verantwortlich. Die Gesundheitsämter hätten in der Pandemie die wichtigen externen Kontrollen weitestgehend eingestellt. Es fehlten verpflichtende Tests vor jedem Dienstbeginn und Besuch.

"Auch ist das Konzept gescheitert, infizierte Patienten in den Einrichtungen weiter zu betreuen. Doch immer weniger Heimbewohner werden in den Krankenhäusern versorgt." Das Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten sinke in den Kliniken auffällig deutlich.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen an diesem Dienstag über mögliche weitere Verschärfungen von Corona-Beschränkungen beraten./sam/DP/zb