Seit Monaten wurde wild über die Zukunft von Paramount Global spekuliert. Wer würde sich das Schätzchen unter den Nagel reißen? Skydance war bei Weitem nicht der Erste im Buhlen um die Medienperle. Im April versuchten sich Sony Pictures Entertainment aus dem Land der aufgehenden Sonne und der Investmentfonds Apollo Global Management am Kauf, doch sie bissen auf Granit. Byron Allen, der Kopf hinter der Allen Media Group, warf sogar 14,3 Milliarden Dollar in den Ring. Und als ob das nicht schon genug Klatsch und Tratsch wäre, brodelte die Gerüchteküche über eine mögliche Mega-Fusion zwischen Warner Bros, Discovery und Paramount. Aber Pustekuchen – die Familie Redstone, mit stolzen 77 % der Stimmrechte fest im Sattel, wollte das Familiensilber nicht verjubeln.

Doch das einst strahlende Juwel hat ordentlich an Glitzer verloren. Scheinbar hat das die Familie Redstone endlich eingesehen und gab ihr Jawort zu Skydance. Der Besitzer von TV-Schwergewichten wie CBS, MTV, Comedy Central und Nickelodeon sowie einer der Hollywood-Urgesteine, berühmt für Franchises wie Star Trek, Indiana Jones, Mission: Impossible und SpongeBob Schwammkopf, musste mitansehen, wie sein Kurs in den Keller ging. Nach einem kurzen Höhenflug in der Corona-Ära ist der Aktienkurs von Paramount Global heute nur noch ein Schatten der glorreichen 70 Dollar von 2017. Schuld an der Misere ist ein buntes Potpourri aus einem Schuldenberg - der angesichts der Schwierigkeiten des Konzerns, Liquidität zu generieren, abschreckt - einem gnadenlosen Streaming-Wettbewerb und einer Zukunft ohne echte Perspektiven. Ohne jetzt die Ärmel hochzukrempeln (Investitionen tätigen oder Schulden abtragen, um die knappen Liquiditätsreserven sinnvoll zu nutzen), bleibt die Zukunft von Paramount Global eine Illusion. Mit einem fetten Scheck über 8 Milliarden Dollar von Skydance werden 1,5 Milliarden zur Aufpolierung der Bilanz genutzt. Die eigentliche Fusion schluckt 4,5 Milliarden, während der Kauf der Familienholding National Amusements, das die Redstone-Anteile verwaltet, weitere 2,4 Milliarden verschlingt. Wie dem auch sei, die Altaktionäre gucken in die Röhre, denn der Deal macht den jüngsten Kurssturz nicht wett.